...hätte heute eine Raupe beinahe jemanden erschlagen

Nach kurzem Googeln weiß ich zwar jetzt, dass so ein Unfall gar nicht so selten ist – find die Szene trotzdem hübsch: Als wir vom Mittagessen zurückkamen, standen die Bauarbeiter und der Polizist immer noch genauso ratlos rum.

...liegt (bzw. tanzt) das Talent auf der Straße

Grad dieses Video in meinem Handy wiederentdeckt – und gleich mal zum Anlass genommen, mir endlich einen YouTube-Account einzurichten; hoffentlich gibt's künftig öfter welche.
 

Ein Salsa-Genie an einem Sonntag an der Séptima.

...sind auch die Weihnachtsbaumdekorateure Akrobaten

Wie die Fensterputzer.

Am Sonntag auf der Plaza Bolívar.

...feiert man nicht – man wird gefeiert

Fragte mich gestern noch, ob ich wohl vieles vermissen würde an meinem ersten Geburtstag in Kolumbien: Das Gegenteil war der Fall; ich habe lange keinen so herzensrunden Tag verbracht.

Im Büro war mein Platz mit Luftballons, Sternchen und Smileys dekoriert – und vom Chef gab's Pralinen.

...bin ich jetzt stolze Patin einer Ratte

Was für ein famoses Geburtstagsgeschenk: die Adoption von Blossom, einer auf das Aufspüren von Landminen und Tuberkulosebakterien spezialisierten Hero-Rat* – danke Julia, Kai, Konnie und Vanessa!!!

* Blossom und Kollegen sind bisher in Tansania, Mosambik und Thailand tätig, aber hier in Kolumbien wäre ihre Expertise auch gut zu gebrauchen!

...gibt's zum Passbild einen Schlips

Bin gestern an diesem Geschäft an der 100. vorbeigelaufen: "Fotos: optional Retusche und/oder Anzugmontage" – das Ergebnis sieht man rechts und links des Werbeschriftzugs.

...richtet die Arbeiterwohlfahrt auch Nasen

Hab immer noch nicht so ganz begriffen, was cajas de compensación genau sind: Über meinen Arbeitgeber bin ich z.B. Mitglied bei Compensar, wo ich ins Fitness-Studio gehe und theoretisch Seidenmalerei- und Gitarrenkurse über mich ergehen lassen könnte – oder, wie ich heute rausgefunden habe, Schönheits-OPs.

"Dein Wohlergehen ist das wichtigste. Es ist bewiesen: Menschen mit einem hohen Selbstbewusstsein sind sicherer, erfolgreicher im Job und haben ausgezeichnete persönliche Beziehungen. Heute kannst du anfangen, besser auszusehen und dich besser zu fühlen. Ästhetische Chirurgie Compensar - verantwortungsbewusste Schönheit." Noch Fragen?
Quelle: facebook.com/Compensarinfo

...hebt man erst Geld ab, wenn der Typ mit der Knarre weg ist

Die Jungs von Brinks und anderen Geldtransportfirmen lassen einen nicht in die Nähe, bevor sie fertig sind – Gewehr und Gesichtsausdruck flößen mir dabei immer so viel Respekt ein, dass ich auch das Foto lieber heimlich aus der Hüfte geschossen hab.

heute an der 100. mit Autopista

...bin ich meinem Blog noch eine Schachtel Zigaretten schuldig

Kürzlich hat jemand eine leere Packung bei uns liegengelassen und nun habe ich endlich ein Foto von der kolumbianischen Traditionsmarke – die inzwischen allerdings Philip Morris gehört.

Pielroja ("Rothaut") oder peches schädigen deine Lungen genau wie alle anderen Zigaretten.

...ist schwuler Sex "dreckig, eklig und exkremental*"

Das hat heute allen Ernstes ein kolumbianischer Senator behauptet - Anlass, mal wieder mit einem Bild zu kommentieren, was ich von so einem Schwachsinn halte.

Ein Stück Darm. Heute auf dem Campus der Universidad Nacional gesehen.

* Und übrigens: nein, das Wort "excremental" gibt es eigentlich auch im Spanischen nicht.

...fühlen sich die Menschen ihres Meeres beraubt

209 Jahre nach Beginn des Streits um das Karibik-Archipel hat der Internationale Gerichtshof nun entschieden: Die Inseln von San Andrés bleiben kolumbianisch, doch ein großer Teil des umliegenden Gewässers gehört künftig zu Nicaragua – für Präsident Daniel Ortega "una victoria nacional".

So hatten sich die Länder das jeweils vorgestellt... (blaue Linie = Wunschgrenze Kolumbiens; rote Linie = die Nicaraguas)
Quelle: www.laprensa.com.ni

...und so hat den Haag entschieden (rote Linie). Quelle: www.el-nacional.com

...sind aller guten Dinge drei

Gestern war ein seeeeehr entspannter Tag: morgens ein bisschen "mit Deutschland" geskypt (ja, das schreibt sich wirklich so) und durchs Viertel spaziert (Caldo in der Santa Maria, Kaffee in der Castaña), mittags futtern bei (Schwieger-)Muttern, dann ein Breaking Bad-Marathon (etwa acht Folgen?) – und prompt hab ich mal wieder, zum dritten Mal seit Beginn des Blogs, einen Eintrag verpennt*.

Vielleicht hat meine Vergesslichkeit auch ein bisschen was mit der durchzechten Nacht von Freitag auf Samstag zu tun:
Wir waren mal wieder in der Tapas-Bar mit dem phallischen Wasserhahn – hier, wie versprochen, der vom Männerklo. Deutlich weniger spektakulär als erhofft.

* Schön finde ich, dass ich immer noch davon wach werde...

...hab ich heute den Boden geküsst

Vorm Hotel Tequendema ist der Gehweg eigentlich so herrlich gepflastert, dass ich ausnahmsweise mal den Blick heben wollte und prompt: eine völlig sinnfreie "Bordsteinkante" quer überm Bürgersteig – ...zum Glück nur Schürfwunden, und die Jeans ist heil geblieben.

In manchen Gegenden der Stadt balanzieren balancieren (danke, Konnie!) die Fußgänger nur über einen Haufen Steine.

 

Wenigstens bin ich nicht in so ein Loch auf der Transmilenio-Brücke gefallen wie dieser Mann vor ein paar Wochen...

...hat die Woche acht Tage

Heute bei Pilates erst wieder gehört: Hasta en ocho días! ("Bis in acht Tagen!") – für zwei Wochen sagt man hingegen 15, und für drei sogar nur noch 20 Tage. Das verstehe, wer will.

...kann man Pferde stehlen

Habe mich schon oft gefragt, was die Geschichte des zerrupften Karussells im Parque de la Independencia ist – heute habe ich gelesen, dass die Pferdchen einfach nach und nach von Dieben abmontiert wurden.

Jetzt ist auch das letzte caballito weg. Quelle: www.eltiempo.com

...war der Himmel heute schwarz vor Trauer

Nur dieses Lied, in Erinnerung.

...gibt's auch eine kleine Finanzkrise

Die größte kolumbianische Investmentbank InterBolsa (etwa 50.000 Kunden) hat sich verspekuliert und ist vergangene Woche von der hiesigen Finanzaufsicht liquidiert worden – Anleger befürchten nun eine Kettenreaktion an der Börse.

...fehlt dem Recht zu oft der Vollzug

Skandal des Wochenendes: Nach dem tragischen Unfalltod eines Sechsjährigen stellte sich heraus, dass der Fahrer des Busses, der das Kind überrollte, bereits seit 2003 unzählige Verkehrsdelikte begangen hatte und den Behörden insgesamt acht Millionen Pesos (etwa 3.500 Euro) schuldet – vielleicht hätte man ihm einfach mal den Führerschein abnehmen sollen...

...geht's jetzt los mit der "época navideña"

Ein paar Kollegen haben sich gestern aufgeregt, dass die Stadt gleich nach Halloween zum "Winter Wonderland" wird – als ich erzählt habe, dass es in Deutschland schon seit September Lebkuchen, Stollen und Schoko-Weihnachtsmänner zu kaufen gibt, waren sie fassungslos.

Der Schneemann im Foyer unseres Gebäudes. Von der Decke hängen riesige Christbaumkugeln.

...ist Not nicht gleich Not

Im Park auf halber Strecke zum Transmilenio fiel mir heute Morgen auf, dass ich meine Kopfhörer in der anderen Handtasche vergessen haben musste. Ich war stehengeblieben, um sie zu suchen, und rechnete nun aus, ob ich es noch mal nach Hause schaffen würde. Als ich von meiner Armbanduhr aufsah, schaute ich plötzlich in die Augen einer alten Obdachlosen, die nur wenige Meter von mir entfernt im Gras hockte. Wortlos schien sie mich anzuflehen, doch bitte weiterzugehen, damit sie in Ruhe und Würde abschließen konnte, was sie begonnen hatte. In ihrem Blick lag so viel Verzweiflung und Scham, dass ich die Szene, die nur Sekundenbruchteile andauerte, sechzehn Stunden später noch immer nicht so ganz verarbeitet habe... (Deshalb gibt es heute mal ein paar Sätze mehr und – natürlich – kein Foto.)

...kenn ich jetzt den kolumbianischen Woody Allen*

Er zitierte aus dem British Medical Journal, die für Humor verantwortliche Hirnregion sei nur so groß wie eine Nuss, und zog dann eine rosafarbene 12-Meter-Wurst aus seinem Aktenkoffer: "Hätte Humor im Körper so viel Platz wie der Darm... – es gäbe keine Kriege!!"

Daniel Samper Pizano heute Abend im Metropolitan Club

* Filmdrehbücher kamen zwar bisher noch nicht aus der Feder des Journalisten, aber sonst so ziemlich alles von Telenovelas über Satire und Humorbücher - bis hin zu investigativen Reportagen.

...sollen nach Lady Gaga die nächsten Freaks auf die Bühne

Im Frühjahr war Paul McCartney da, gestern Abend feierte Lady Gaga ihren Monster Ball und jetzt sollen auch noch die Stones kommen – ein Superstar fehlt der Hauptstadt allerdings schmerzhaft: Madonna war die Stadt angeblich zu hoch; sie gibt Ende November zwei Konzerte in Medellín.

Quelle: ladygagamonsterball.blogspot.com

...geht mein Lieblings-Blog womöglich zu Ende

Nicht meins, sondern das Foto-Projekt, das ich vor ein paar Wochen erst entdeckt hab: Der Autor hat sein erklärtes Ziel von 1000* Einträgen erreicht – hoffentlich macht er einfach weiter!

Die letzten zweieinhalb Jahre täglich eine neue Perspektive auf die Stadt: www.bogotaenbogota.blogspot.com

* In Worten: eintausend! (Und zum Vergleich: Ich bin gerade mal bei 265...)

...hat mein Blog gestern verrückt gespielt

Auf einmal war der Eintrag (den ich noch über Facebook und Twitter teilen konnte) weg – hier ist er jetzt wieder zu finden.

Nutze diesen gehaltvollen Post, um noch mal auf meine Facebook-Seite aufmerksam zu machen – freu mich über jedes "Like"!

...gibt's 100 illegale Bergbauprojekte

Das hat eine Untersuchung der personería ergeben – hab's erst geglaubt, als ich verstanden habe, dass mit minería nicht nur Tagebau, sondern auch  Steinbrüche gemeint sind.

Quelle: portafolio.co

...soll die Busfahrt mit ein paar Schritten umsonst werden

Wer viel zu Fuß geht, soll künftig mit Transmilenio-Tickets dafür belohnt werden: Das ist zumindest die Idee, die ein paar Studenten dem Bürgermeister vorschlagen wollen.

Ein Armband könnte die Schritte zählen; wer mehr als 15 Minuten täglich zu Fuß geht, soll alle zwei Wochen ein Tansmilenio-Ticket umsonst bekommen. Quelle:  www.elespectador.com

...nehmen immer mehr Tiere am Straßenverkehr teil

Heute nach dem Mittagessen (das wir vom Preisgeld des Kostümwettbewerbs bezahlt haben!): inmitten anderer Besenstiele grinst ein Steckenpferd von der Ladefläche eines Pickups.

...ist manch ein Wasserhahn eindeutig keine Henne

El lavamanos auf der Damentoilette* einer Tapas-Bar in unserem Viertel...

* Das Klo der Männer nebenan war leider besetzt – würd mich aber mal noch interessieren, wie die sich die Hände waschen!