Im Park auf halber Strecke zum Transmilenio fiel mir heute Morgen auf, dass ich meine Kopfhörer in der anderen Handtasche vergessen haben musste. Ich war stehengeblieben, um sie zu suchen, und rechnete nun aus, ob ich es noch mal nach Hause schaffen würde. Als ich von meiner Armbanduhr aufsah, schaute ich plötzlich in die Augen einer alten Obdachlosen, die nur wenige Meter von mir entfernt im Gras hockte. Wortlos schien sie mich anzuflehen, doch bitte weiterzugehen, damit sie in Ruhe und Würde abschließen konnte, was sie begonnen hatte. In ihrem Blick lag so viel Verzweiflung und Scham, dass ich die Szene, die nur Sekundenbruchteile andauerte, sechzehn Stunden später noch immer nicht so ganz verarbeitet habe... (Deshalb gibt es heute mal ein paar Sätze mehr und – natürlich – kein Foto.)
