Mittwoch, 26. Juni 2013

...bin ich dann mal weg

Dieser Abschieds-Zacapa-Lulado-Mojito bei "Nolita" hatte's in sich... jetzt schön tief schlafen, morgen früh packen und ab geht's. Mein Blog und ich haben Urlaub – bis zum 16.7. ¡Adiós!



Dienstag, 25. Juni 2013

...kriegen wir endlich eine Postleitzahl

Zwanzig Jahre nach der Aufklärungskampagne "Fünf ist Trümpf", mit der in Deutschland die fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt wurden (jaha, vorher hatte mein Geburtsort nämlich "5067"), bekommt auch Kolumbien endlich códigos postales – sogar sechsstellige. Damit soll die Zustellung von Post rascher und treffsicherer werden. Geniale Idee.

der schreckliche Rolf meiner Kindheit

Montag, 24. Juni 2013

...will ein Mann die kolumbianische Mutter Teresa sein

Für den Friedensnobelpreis war er zwar nur nominiert, trotzdem lässt sich Jaime Jaramillo als lokales Pendant zur Seligen aus Kalkutta bezeichnen: Mit der Stiftung "Niños de los Andes" holt "Papá Jaime" seit vierzig Jahren obdachlose (Waisen-)Kinder aus den Abwasserkanälen der Hauptstadt

Sonntag, 23. Juni 2013

...freu ich mich auf den Sommer

In Köln, Berlin und Barcelona!!* Hier ist es eher frisch – wie immer halt.

*In vier Tagen steig ich in den Flieger – bis dahin probier ich's mal mit Gemütlichkeit.

Samstag, 22. Juni 2013

...ist mal wieder die Rechtschreibung im Ausverkauf

Heute: köstliche "Lazagñe". Für 10.000 Pesos, also etwa vier Euro. Bei unserem neuen Obst- und Gemüsemarkt Surtifruver. Superangebot – und vor allem: schön heiß*. 

* Calientica wäre eigentlich "heißchen", aber diese Diminutive lassen sich ja nicht wirklich übersetzen.

Freitag, 21. Juni 2013

...stirbt ein DEA-Agent auf einer Millionärsfahrt

Er wollte gestern nach dem NBA-Endspiel bloß ins Bett, hielt ein Taxi auf der Straße an* und war kurz darauf tot. Der US-Amerikaner, der während einer "Express-Entführung" (paseo millonario) wohl beim Versuch, seine Wertsachen zu verteidigen, an fünf Messerstichen starb, gehörte der Drug Enforcement Administration an.

...gäbe es morgen Thai zum Frühstück

Wenn mir diese hübsche Doggybag nicht auf dem Weg nach Hause in der Handtasche ausgelaufen wäre. (War vielleicht ein Fehler, sie überhaupt dort reingesteckt zu haben.) In jedem Fall two thumbs up für Wok, eins der stetig mehr werdenden nachhaltigen Restaurants in der Stadt.
Morgen Thai zum Frühstück. (Und auf der anderen Seite stand "Heute Abend Resteessen orientalisch".


Mittwoch, 19. Juni 2013

...herrscht heute das "trockene Gesetz"

Für 24 Stunden (seit heute Mittag) darf in den Stadtteilen Teusaquillo, Barrios Unidos und Chapinero Alkohol weder verkauft noch konsumiert werden. Der Grund für die ley seca: das Fußball-Derby zwischen Santa Fe und Millonarios, das fast immer Schlägereien oder Schlimmeres provoziert.


Dienstag, 18. Juni 2013

...werden die Zitronen in die Zange genommen

So unglaublich praktisch*! Es scheint sie auch in Deutschland zu geben (sonst gäbe es wohl keinen Namen dafür) – ich kenne sie allerdings erst, seit ich in Kolumbien wohne: die Zitronenzange.

Meine neue Zitronenzange auf Danis altem Tisch.

* kostet kaum Kraft, geht auch einhändig, drückt die Zitrone tatsächlich leer

Montag, 17. Juni 2013

...gibt es "Notfalltropfen" auch gegen häusliche Gewalt

"Stirb nicht an der Liebe, lebe sie": ein Kit* gegen violencia de pareja mit Befrei-dich-Tropfen, Notfall-Tropfen und Vertrauens-Tropfen sowie einem Kartenspiel, das Paare animieren soll, miteinander zu sprechen statt zu streiten und gewalttätig zu werden.

Auf dem "Beipackzettel" findet sich der Grund für die Aktion: Zwischen 2004 und 2008 starben in Kolumbien mehr Frauen im Zuge häuslicher Gewalt (437) als im bewaffneten Konflikt (238) oder durch allgemeine Kriminalität (294).

* ein Belegexemplar für Camilos Berichterstattung über Antanas Mockus' Stiftung CorpoVisionarios (das Camilo zufällig an unserem Hochzeitstag nach Hause bringt)

Sonntag, 16. Juni 2013

...reinigt ein künstlicher Baum die Luft

War heute zum ersten Mal wieder in dem Einkaufszentrum, seit dort auf dem Parkplatz ein Airbol* errichtet wurde. Der Turm entzieht der Luft Kohlenmonoxid und andere Gifte und reinigt stündlich 22.000 Kubikmeter – so viel wie 60.000 Menschen verbrauchen.

*Mal wieder ein Wortspiel: air (englisch: Luft) + árbol (spanisch: Baum) = Airbol. Mehr dazu: conTREEbute.com

Samstag, 15. Juni 2013

...verwenden Politiker den Hitlervergleich ein wenig anders

Hab das Zitat heute Morgen gelesen. Und bin immer noch sprachlos. Antonio Vélez, Stadtrat aus Concordia: "Was die Hunde [auf der Straße] angeht, gäbe es nicht die Möglichkeit der Euthanasie? Ich meine, wenn Hitler so viele Leute hat umbringen lassen, warum nicht einen Hund töten?"

Illustration: semana.com

Freitag, 14. Juni 2013

Donnerstag, 13. Juni 2013

...glaubt die Macadamia-Nuss an sich selbst

"Glaub an dich, glaub an dein Land": So ein Spruch würde in Deutschland bei mir Brechreiz auslösen – hier (vielleicht auch, weil er auf Spanisch ganz anders klingt) finde ich ihn sympathisch. Erst recht, wenn er auf einer Packung Nüsse steht. Ist doch auch wirklich famos, was hier alles wächst.

Rechts Guanabana, links Ingwer, mittendrin Macadamia – und ganz unten steht's: "Cree en ti mismo, cree en tu país".

Mittwoch, 12. Juni 2013

...malst du dir den Fahrradweg einfach selbst

Die Busfahrer scheinen die eigentlich illegalerweise eingezeichnete gelbe Linie zu respektieren.

Sieht ja auch professioneller aus als manch eine echte ciclorruta. Foto: José David Rodríguez Ribero / MI ZONA

Dienstag, 11. Juni 2013

...ist die göttliche Komödie ein Genuss

Sergio Martín sagt, als er in Italien studiert habe, sei Literatur sein schlechtestes Fach gewesen; Dante habe er gehasst. Aus Trotz nahm er sich vor, eines Tages etwas, das ihm Spaß macht, so zu nennen wie dessen berühmtestes Werk. Heute heißt sein erfolgreiches Restaurant "La Divina Comedia" – und in einem gleichnamigen Blog veröffentlicht er Rezepte.

Der Koch war heute zu Gast beim "Club Gourmet", zu dem uns meine Schwiegermutter hin und wieder einlädt. Köstlich!
Foto: trattorialadivinacomedia.blogspot.com
 

Montag, 10. Juni 2013

...habe ich gerade versucht, eine "Wiener-Party" zu bestellen

Mal wieder Feiertag hier: alles zu, Kühlschrank leer, bleibt nur das Pizza-Taxi. Ich wusste nicht mehr genau, wie die leckere Sorte vom letzten Mal hieß und sagte: "Ein Würstchen-Fest, bitte." Der Typ am anderen Ende der Leitung hat sich kaum eingekriegt! Tatsächlich heißt das Angebot "Fiesta Pepperoni" – und was ich zu bestellen versuchte, ist umgangssprachlich für eine Party, der die weiblichen Gäste fehlen. Peinlich.

Foto: Domino's Pizza

Sonntag, 9. Juni 2013

...ist "Die Schöne und das Biest" nicht nur ein Disney-Film

Sondern auch die Überschrift eines Artikels der heutigen Semana, die fragt: Warum ist es eigentlich ein völlig akzeptiertes Promi-Phänomen, dass sich kolumbianische Models mit Mafiosi zusammentun?

Sara Builes und ihr vor kurzem inhaftierte Freund Jhon Freddy Manco alias "El Indio". Quelle: semana.com

Samstag, 8. Juni 2013

...sprechen die einen Englisch, die anderen nicht

Neuester Sport auf Twitter ist es, Namen der Stadtviertel ins Englische zu übersetzen – hier eine Auswahl auf Deutsch: kleiner Ellbogen (El Codito), heiliger Glauben (Santa Fe), die Einsamkeit (La Soledad), "Steigen Sie ein!" (Suba), Tigertöter (Matatigres), verbrannter Stock (Paloquemao), Schnee (Las Nieves) und Gewässer (Las Aguas). Andererseits habe ich heute diese beiden Graffiti gesehen:

Zuerst stand da: "If you change nothing, nothing will change", dann kam die empörte Reaktion: "Bitte Spanisch sprechen!"

Freitag, 7. Juni 2013

...erinnerten sich heute alle an Maradonas Applaus

Was für deutsche Fußballfans das "Wunder von Bern" ist, könnte hier das "Wunder von Buenos Aires" sein: Vor bald zwanzig Jahren besiegte die Selección den mehrfachen Weltmeister im WM-Qualifikationsspiel mit einem atemberaubenden 5:0. Sogar Diego Maradona, der im Publikum saß, stand auf und spendete den Underdogs lauten Beifall. Heute gab es, im gleichen Stadion, ein 0:0.


Lange Zeit galt diese Partie als das letzte große Spiel. Denn als Pelé sagte, die kolumbianische Nationalelf hätte das Zeug zum nächsten campeón mundial, kam der Hochmut und später der Fall – absoluter Tiefpunkt: der Mord an Eigentorschütze Andrés Escobar.

Donnerstag, 6. Juni 2013

...freu ich mich über "Willys" auf der Straße

Heute Morgen stand zum ersten Mal einer direkt gegenüber von meiner Arbeit: ein Jeep* aus der Zona Cafetera mit köstlichem Kaffee aus dem Kofferraum – perfekt, um morgens für 1000 Pesos (etwa 40 Cent) einen frisch gebrühten tinto mit ins Büro zu nehmen. 

* Offenbar ist das Modell Willys MB so beliebt, weil es bis zu einer Tonne Gewicht laden kann. Kurioses Gepäck gibt's hier.

Mittwoch, 5. Juni 2013

...warnt eine Ampel vor Sonnenbrandgefahr

Tolle Erfindung für eine Stadt, die dem Ozonloch 2600 Meter näher ist: el solmáforo* zeigt an, wie stark die UV-Strahlung ist und welcher Hauttyp sich wie schützen sollte. Schön ist auch dieses Video, in dem der Erfinder im weißen Kittel erklärt, wie das ganze funktioniert.


Solmáforo: eine Wortschöpfung aus Sonne = sol und Ampel = semáforo. Diese habe ich vor ein paar Wochen auf dem Messegelände gesehen. Da war es offenbar ziemlich bewölkt. Oder das Ding war kaputt.


Dienstag, 4. Juni 2013

...gibt es einen neuen grünen Präsidentschaftskandidaten

Wie Antanos Muckos im Jahr 2010 ist es wieder ein ehemaliger Bürgermeister der Hauptstadt, der für die Partido Verde seinen Hut in den Ring wirft: Enrique Peñalosa hat heute bekannt gegeben, dass er 2014 für die grüne Partei als Präsidentschaftskandidat antreten wird.

 Foto: Semana

Montag, 3. Juni 2013

...wurde dem Russen das Rad geklaut – und ein neues geschenkt

Vladimir Kumov ist bereits von Russland nach Portugal geradelt (siehe Video) und derzeit von Mexiko nach Feuerland unterwegs. Ausgerechnet in Bogotá ist sein Fahrrad gestohlen worden. Eine lokale Initiative* hat nun Geld gesammelt, um ihm ein neues zu kaufen. Find ich famos!

Quelle: Facebook

*Das Motiv: "Um zu zeigen, dass es in Kolumbien auch nette Leute gibt (...), wollen wir Vladimir Kumov das Fahrrad ersetzen, das ihm in Bogotá geklaut wurde – damit er seine Tour durch Lateinamerika fortsetzen und sich weiter fürs Radfahren einsetzen kann."

Sonntag, 2. Juni 2013

...soll Opfer kein Stigma mehr sein

Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien hat nach dem Holocaust die zweitgrößte Anzahl staatlich anerkannter Opfer gefordert: 5,5 Millionen Menschen haben ihr Leben, ihr Zuhause oder ihre körperliche oder seelische Gesundheit verloren. Heute hat Semana ihnen eine Sonderausgabe und ein Multimedia-Special gewidmet – darin fordern Betroffene und Experten ein Ende der Stigmatisierung der Überlebenden.

Foto: León Darío Peláez

Da das Thema so düster behandelt wird (s.a. dieses Video), habe ich eins der hoffnungsvolleren Bilder ausgesucht: Es zeigt Mónica Paola Ojeda, die als kleines Mädchen bei der Explosion einer Tretmine ihr Augenlicht, die rechte Hand und zwei Finger der linken verlor – und die heute von einer Karriere als Sängerin träumt.

Samstag, 1. Juni 2013

...ist die "Shais Long" stark reduziert

Heute haben wir endlich ein bequemes und bezahlbares* Sofa gefunden. Während der langen Suche bin ich über diese Chaise Longue gestolpert: Wer das Schild beschriftet hat, muss entweder glauben, das Möbelstück habe eine chinesische Tradition – oder Kölner sein.

*Möbelpreise sind hier unverschämt: 1.159.990 Pesos, etwa 500 Euro – für ein unbequemes Ausstelllungsstück!