Freitag, 31. Januar 2014

...werden dringent kommerzielle Berahter gesucht

Dass das c hier (anders als in Spanien) genau so ausgesprochen wird wie das s, führt häufig zu Verwechslungen. Ein besonders schönes Beispiel habe ich heute auf dem Weg zum Mittagessen entdeckt. Es scheint, die Urheber dieses "Inserats" brauchen erst mal eine Rechtschreibberatung.

Richtig wäre: "SE NECESITAN ASESORES COMERCIALES".

Donnerstag, 30. Januar 2014

...ist der Throwback-Thursday heute eher peinlich

Vor zwei Jahren habe ich mich darüber lustig gemacht, dass Bogotá angeblich die drittteuerste Stadt Lateinamerikas sei – inzwischen (da ich selbst in einer 85qm-Wohnung wohne, (importierte!) Äpfel esse und Cappuccino trinke) glaub ich das und mag den "Expatistan"-Rechner eigentlich gerne.

Und am 30.01.2013 fragte ich mich, warum das mit dem Mülltrennen hier eigentlich niemand kapiert.
Jou. Frag ich mich heut noch.

Mittwoch, 29. Januar 2014

...gibt's die erste App für gute Unterhaltung und guten Geschmack

Eins meiner Lieblingsrestaurants hat diesen Text auf seinen Platzsets: "Wenn du dein Telefon hier hinlegst und nicht wieder hochhebst, während du am Tisch sitzt, bekommst du Zugang zur ersten App, die es ermöglicht, Zeit mit anderen zu teilen und dein Essen mit allen fünf Sinnen zu genießen." Nach dem Foto habe ich gleich Folge geleistet – allerdings ist es schwer, ein Gespräch in Gang zu kriegen, wenn man gerade aus dem Kino kommt und diesen Film gesehen hat.


Dienstag, 28. Januar 2014

...macht die blonde Bombe es endlich wieder so, wie es nie war

Lina brachte es mir vorbei, als ich letzte Woche krankgeschrieben war – lange nicht mehr so laut gelacht bei einem Buch. Unbedingt lesen!


Sonntag, 26. Januar 2014

...sollen polyglotte Kinogänger im Callcenter arbeiten

"Wenn du diese Nachricht verstanden hast, bewirb dich heute (...) und gib's weiter!" Glaube irgendwie nicht, dass diese Werbung auf dem Spiegel einer Kino-Toilette viele Bogotan@s animieren wird, ihren Lebenslauf einzureichen.


Samstag, 25. Januar 2014

...gibt's ein Geschäft für meine vier Schwestern und mich

Bloß die Schreibweise ließ mich zweifeln, als ich heute daran vorbei lief, ob wirklich wir gemeint sind. :o)


Freitag, 24. Januar 2014

...werde ich die Hygiene-Logik nie verstehen

In einem Land, in dem selbst der Friseur einen Mundschutz trägt, stehen Törtchen einfach so offen im Kühlregal – für jeden zum Anfassen, Draufhusten, Niesen... Die spinnen, die Kolumbianer.


Donnerstag, 23. Januar 2014

...habe ich inzwischen noch viele weitere Zirkusakte gesehen

Aber der des lebensmüden Fensterputzers gegenüber von unserer alten Wohnung vor zwei Jahren schlägt sie alle. Und am 23. Januar 2013 (jaha, heute ist mal wieder throwback thursday!) dann die Entdeckung der großartigen Band Monsieur Periné – die ich im April hoffentlich endlich live sehen werde – neben den Red Hot Chili Peppers, Phoenix, Julian Casablancas und vielen anderen auf dem Estereo Picnic Festival, für das wir allerdings immer noch keine Karten gekauft haben, grrrr...


...bringt die Luft einen langsamen Tod

Wohl mal wieder aus Versehen auf "zurück zu Entwurf" geklickt – der Eintrag war eigentlich fertig gestern Abend um acht, äh, zehn. Danke für den Hinweis, Konnie! 

Hatte diesen Artikel auf meiner Leseliste, seit wir Sonntagabend aus El Espinal zurückgekommen sind. Die Take-Home-Message: Je schlechter die Luftqualität, desto höher das Sterberisiko – und Bogotá hat die schlechteste in ganz Lateinamerika. Uff.


Dienstag, 21. Januar 2014

...suche ich Brot – vergeblich

Butylscopolaminbromid, bekannter unter dem Namen Buscopan, hat hier einen anderen Handelsnamen, wie ich heute mal wieder feststellen durfte* – denn "busco pan" würde auf Spanisch bedeuten: "Ich suche Brot."

Hier heißt das Medikament, das bei Bauchkrämpfen helfen soll, "Buscapina".

* Bin für zwei Tage krankgeschrieben, offenbar war der Fisch in El Espinal doch nicht vom feinsten...

Montag, 20. Januar 2014

...sorgt die Tomatenattacke auf den Ex-Präsidenten für weiteren Spott

Am Wochenende ist Álvaro Uribe bei einer Kampagnentour ordentlich ausgebuht worden. Sowohl von den campesinos in Boyacá, die in ihm einen Feind des Bauernstreiks sehen, als auch in Soacha, wo ihn viele für den Mörder ihrer falsos positivos halten.

Das Wortspiel funktioniert im Deutschen leider nicht so gut:
"Haste gesehen? Uribe haben sie ausgepfiffen in Boyacá." -
"Ach was, der pfeift (tickt) doch schon lange nicht mehr richtig."



Sonntag, 19. Januar 2014

Samstag, 18. Januar 2014

…schreibe ich morgen wieder

Heute lese, schwimme, entspanne ich – etwa bei wunderbaren Kopfmassagen dank Linas Flechtkunst – in El Espinal.

Lohnt sich, im neuen Jahr mal wieder zu sagen, dass ich nur blogge, wenn ich tatsächlich auch in der Hauptstadt bin.

Freitag, 17. Januar 2014

...fährt sich die absolute Erneuerungsbewegung gegen die Wand

Skandal der Woche: In einem Video erklärt die Vorsitzende einer evangelikalischen Kirche und Mutter einer Senatorin der Partei Movimiento independiente de renovación absoluta (MIRA), María Luisa Piraquive, dass Behinderte nicht auf eine Kanzel gehören, da Prediger perfekte Antlitze und Körper haben sollten – wie sie vermutlich. Manchmal hab ich echt das Gefühl, für jeden Schritt in Richtung Toleranz und Gleichberechtigung* hier geht irgendwer medienwirksam drei Schritte zurück.

Links die Predigerin, in der Mitte ihre Tochter (beide wunderschöne Menschen, ganz sicher wie sie Gott geschaffen hat), rechts der MIRA-Gründer, mit dem es auch noch Streit gibt. Außerdem soll Geld gewaschen und gegen Schwule gehetzt worden sein. Kirche und Partei werden wohl nicht mehr lange erfolgreich sein. Fotomontage: semana.com
* Zuletzt freute ich mich etwa über die Senatskandidatur von Juan Pablo Salazar, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt und die Stiftung Arcángeles gegründet hat.


 

Donnerstag, 16. Januar 2014

...feiert mein Blog ab heute jeden Donnerstag Throwback Thursday

Allerdings nicht mit mehr oder weniger peinlichen Kinderfotos, sondern mit Verweisen auf frühere Blog-Einträge desselben Datums: Am 16. Januar 2012 etwa sind uns beide Seitenspiegel geklaut worden, und heute vor einem Jahr habe ich die kolumbianische Depeche Mode Coverband "DMK" entdeckt – hier mal ein Video der drei außerhalb ihres kleinen "Studios".



Mittwoch, 15. Januar 2014

...soll der Frieden nicht nur die Wirtschaft ankurbeln

Hätte es den Krieg nie gegeben, wäre das kolumbianische Bruttoinlandsprodukt einer Studie zufolge etwa 60 Prozent größer als es heute ist. José Antonio Ocampo, ehemaliger kolumbianischer Wirtschaftsminister und ehemaliger UN-Generalsekretär für Wirtschaft und Soziales, warnt jedoch: "Das Ende des Konflikts ist eine soziale Chance, keine wirtschaftliche." D'accord!

Frieden in Kolumbien. Bild: peacesymbol.org


Dienstag, 14. Januar 2014

...hätte ich so gerne zu Zeiten der Straßenbahn gelebt

Die Tram, für die Bogotá einst berühmt war, ist allerdings dem Bogotazo zum Opfer gefallen. Im Zentrum sieht man noch vereinzelt Schienen – hoffentlich werden sie eines Tages wieder genutzt.

Entspanntes Straßenbahnfahren mit Bavaria-Werbung. Heute in einer Bilderserie zur Geschichte der Stadt entdeckt.
Foto: @BogotaAntigua

Montag, 13. Januar 2014

...verdienen Sie Dollars in Ihrer Freizeit!

An Dutzenden Ecken der Stadt verspricht dieser Schriftzug das schnelle Geld in harten Devisen. Also, wenn es mal knapp wird – einfach diese Nummer wählen.

Sonntag, 12. Januar 2014

...besucht uns täglich unser kleiner roter Nachbar

Dieses Vögelchen sitzt jeden Nachmittag ein paar Stunden im Baum vor dem Fenster und guckt.

Wunderschön. Wie das Foto. Dank an Jessi!

Samstag, 11. Januar 2014

...ist Nachmittag das schönste Verb

Trinken, Rauchen, Spielen, Musikhören, Essen, Lachen – das und viel mehr in einem Wort: tardear.

Heute haben wir unter anderem "Dudo" gespielt.

Donnerstag, 9. Januar 2014

...wollen kubanische Touristen politisches Asyl

Es scheint eher Zufall zu sein als Kalkül: Diese sechs Kubaner wollten ursprünglich nach Ecuador, angeblich zum Urlaubmachen, wo sie nicht reingelassen wurden. Die Fluggesellschaft sollte sie zurückbringen, doch beim Zwischenstopp in Bogotá weigerten sie sich, in den Flieger nach Havanna zu steigen. Da sie den internationalen Transit-Bereich bisher nicht verlassen haben, lässt sich offenbar gar kein Asylverfahren eröffnen. Die Pässe hat außerdem noch Avianca.


Seit neun Tagen am Flughafen El Dorado: "Wir fürchten um unsere Sicherheit." Foto: El Tiempo

Mittwoch, 8. Januar 2014

...haben Biertrinker die Wahl zwischen Mulattin und Weißer

Dass Bier hier weiblich ist, trägt natürlich zu dem Unwohlsein bei, das diese Werbung bei mir auslöst.

Die neue Marke "Cordilleras" (Gebirgszüge) hat ein Schwarzbier ("Mulata") und ein Weißbier ("Blanca") im Angebot.



Dienstag, 7. Januar 2014

...hat noch jemand was verloren

Nach der Nachricht von 140 Kilogramm Kokain, die Aldi-Mitarbeiter heute beim Ausräumen kolumbianischer Bananenkisten in Berlin und Brandenburg entdeckt haben, entscheidet vermutlich derzeit irgendein hiesiger Kartellchef, wer für die sechs Millionen Euro, die ihm nun fehlen, den Kopf hinhalten muss...



Montag, 6. Januar 2014

...hat jemand seine Zahnschachtel verloren

Ich hoffe, dieses Jahr jeden Tag ein neues Wort zu lernen. Heute: caja de dientes. Klingt nach Milchzahndose, sind aber "die Dritten".

Zahnmodell: auch ein künstliches Gebiss. Auf der Straße entdeckt. 


Sonntag, 5. Januar 2014

...bewundere ich einen Haufen junger Hüpfer

Camis neuester Streich "30 menores de 30" stellt je sechs kolumbianische Nachwuchstalente aus Sport, Kunst, (sozialem) Unternehmertum, Akademie und Politik vor. Hier im Blog erwähnt habe ich bisher bloß die Olympia-Siegerinnen Catherine Ibárgüen und Mariana Pajón, den Paralympics-Sieger Elkin Serna und die Monsieur Periné-Sängerin Catalina García. Den anderen 26 Porträtierten will ich nun auch je einen Eintrag widmen – was für beeindruckende Menschen! Erst recht für mich als relativ frisch gebackene 30-Jährige...


Daniel Buriticá bringt es auf den Punkt: "Wir haben vielleicht keine Gebäude wie in Dubai, wir haben kein Verkehrssystem wie die großen europäischen Städte – aber das ist unser Land, das einzige, in dem wir etwas aufbauen können." (...und in dem wir an der Ausbildung von Videoredakteuren arbeiten sollten. – Konnte ich mir nicht verkneifen, sorry!)


Samstag, 4. Januar 2014

...war heute Tag des Ohrrings

Gute sieben Jahre nach meiner ersten nervösen Begegnung mit meiner heutigen Schwiegermutter*, bei der ich mich erst in einem Vorhang verhedderte, dann zerstreut Camilo die Hand schüttelte** und mir schließlich ein Ohrring in den Ausschnitt fiel, habe ich heute einen verloren: Erfolglos rief ich überall an, wo wir heute waren, um dann traurig auf die Knie zu sinken – und ihn unter der Couch zu entdecken! Und jetzt bin ich zu erschöpft, um über irgendetwas anderes zu bloggen. :)

Onyx von Thomas Szabo, (natürlich!) ein Geschenk von Camilo. 
 *  Ich hatte so meine Vorurteile über Latino-Mamas...
** Wir waren damals schon ein halbes Jahr zusammen!

Freitag, 3. Januar 2014

...sprießt das Kraut und springt das Kraut

Heute endlich den Botanischen Garten besucht: Neben Wahrzeichen (Wachspalme = Kolumbien; Nussbaum = Bogotá) und wunderlichen Pflanzen wie "Pferdeschwanz", "Bällchenfestbinder", "rotem Betrunkenmacher" oder "dummer Palme" auch tropisches Springkraut entdeckt – und gleich mal ausprobiert.

Gehupft...
...wie gesprungen.

Donnerstag, 2. Januar 2014

...serviert die Arbeiterwohlfahrt Popcornsalat

Ja, genau die, die auch Nasenoperationen anbietet: Heute war ich mit Kolleginnen in der Compensar-Mensa Mittag essen und war recht erstaunt über das Angebot an der Salatbar.

Hab allerdings eben mal Google bemüht: Es gibt über 15.000 Treffer für "popcorn salad" – und mein Schwager erinnert sich auch, das schon in der Schulspeisung auf den Tisch bekommen zu haben.

Mittwoch, 1. Januar 2014

...traben ab heute keine Pferde mehr durch die Straßen

Endlich ist es soweit: Alle zuvor registrierten zorras sind von den Straßen und wer die Chance verpasst hat, sein Pferd zur Adoption freizugeben, darf es dennoch keinen Karren mehr ziehen lassen.

Vom Aussterben bedrohte "Tiere": Brillenbären, zorras und betrunkene Autofahrer (letzte Nacht wurden allerdings im ganzen Land 83 mit Alkohol am Steuer erwischt – und ein weiterer hat hier in Bogotá eine Sechsjährige überfahren).
Karikatur: Matador für El Tiempo