Mittwoch, 31. Oktober 2012

...war ich heute Elefant

Ein krönender Abschluss des ersten Monats im neuen Job: Wir (13 Ärzte, die alle am 1.10. angefangen haben) haben den Halloween-Kostümwettbewerb gewonnen!

In unserem Zirkus war ich, wie gesagt, der Elefant (hinter dem Löwen). Vorn steht Mickey Mouse - der Sohn einer Kollegin.



Dienstag, 30. Oktober 2012

...zahlt man Einfuhrzoll auf Schnaps aus Medellín

Neulich im "Entre pués" gelernt, einem Restaurant mit antioqueñischer Küche: Viele departamentos brennen ihren eigenen Aguardiente – und wenn man in Cundinamarca den aus Antioquia trinken will, bringt der Kellner eine Flasche mit Importsiegel.


Montag, 29. Oktober 2012

...haben wir heute den neuen Flughafen eingeweiht*

Das neue Gebäude ist gläsern, geräumig und zweistöckig (oben Abflug, unten Ankunft) – wie man es eigentlich seit ein paar Jahrzehnten von internationalen Flughäfen gewohnt ist.



* Und zwar mit dem ersten Ehrengast aus Köln: meinem Vater – meine Mutter kommt über Weihnachten und Neujahr.

Sonntag, 28. Oktober 2012

...hinke ich nur noch sechs Stunden* hinterher

In Kolumbien gibt's ja bekanntlich keine Jahreszeiten – heute bin ich darüber froh: Bei 20 Grad hat uns der Schnee in Deutschland sehr amüsiert.

Die meisten Sonnenstunden haben wir auf dem Festival de librerías der Kulturzeitschrift Arcadia verbracht.
 * Ohne Winter keine Winterzeit: Im nächsten halben Jahr hab ich größere Chancen, nach Feierabend (17 Uhr) noch jemanden in Deutschland (23 Uhr) zu erreichen. Yay!

Samstag, 27. Oktober 2012

...geht die Sonne am schönsten unter

Da ich immer nur sprachlos davor stehe und mein Handy sowieso nur selten auf der Straße zücke, bin ich sehr froh, heute diese kleine Fotogalerie entdeckt zu haben.

Foto: Camilo Sarmiento auf www.yoamobogota.com

Freitag, 26. Oktober 2012

...spuken geklaute Handys

Im Fernsehen läuft zur Zeit eine Kampagne des IT- und Kommunikationsministeriums gegen Handydiebstahl – würde mal sagen: "saisongerecht".

Cargar un celular robado es cargar con el muerto (etwa: "Mit einem geklauten Handy übernimmst du auch die Schuld") – aber wörtlich übersetzt: "Mit einem geklauten Handy trägst du einen Toten."

Donnerstag, 25. Oktober 2012

...fliegen zur Zeit schwarze Schmetterlinge durch die Kinos

Black Butterflies – ein Film über das Leben der südafrikanischen Dichterin Ingrid Jonker – hat mich tief berührt heute Abend.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

...könnte der Lacher der Woche zum Erfolg des Jahres werden

Kommt die Steuerreform durch, die Präsident Juan Manuel Santos heute Abend mit Zeigestock und Zahltafeln im Fernsehen vorgestellt hat, täte das Land einen Riesenschritt in Richtung sozialer Gerechtigkeit (und weg von der rekordträchtigen desigualdad) - bis dahin amüsiert mich das Video.

Dienstag, 23. Oktober 2012

...ist heute ein Transmilenio (Volvo!) entzweigebrochen

Ein Bus musste heftig bremsen, um einer Person auf der Fahrbahn auszuweichen, woraufhin ein zweiter hinten reinfuhr und mitten entzweibrach* – siebzehn Passagiere wurden verletzt (und ihre Namen sofort in Radio und Fernsehen verlesen).

Foto: eltiempo.com (eine Fotografin dieser Zeitung wurde übrigens heute bei dem Versuch, Bilder vom Geschehen zu machen, von einem Polizisten zu Boden geworfen – der Polizeichef hat sich dafür bereits öffentlich entschuldigt)




Sonntag, 21. Oktober 2012

...freu ich mich wie Bolle über den Preis für die 49K

Gestern haben meine DJS-Kommilitonen in Ingolstadt den Volontärspreis der Bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken entgegengenommen: Prämiert wurde unser Abschlussfilm "Ich rette Deutschland" – wer ihn noch nicht kennt, hier klicken!
Foto: Karo


Samstag, 20. Oktober 2012

...geht man samstags in die Met

Auch kolumbianische Kinos übertragen live aus der Metropolitan Opera; hatte da in Deutschland irgendwie nie Bock drauf, aber hier bin ich heute* eingeladen worden und jetzt großer Fan – als säße man in New York in der ersten Reihe!

Anna Netrebko und Matthew Polenzani in L'Elisir d'Amore: "...wechsle jeden Tag den Liebhaber!"
* war allerdings die Wiederholung, also nicht live

Freitag, 19. Oktober 2012

...gehören 10.000 Quadratmeter dieses Wochenende der Kunst

Mehr als 2000 Kunstwerke sind seit heute auf dem Messegelände der Stadt zu sehen – die bereits achte Feria Internacional de Arte de Bogotá, kurz ArtBo.

Medidas internacionales sobre papel ("Internationale Maße auf Papier") von Edgar Ospina. Foto: www.elespectador.com

Donnerstag, 18. Oktober 2012

...wollen die Leute ein "Vorzimmer zum Frieden"* in Oslo

In Norwegen haben heute die Verhandlungen zwischen Farc und kolumbianischer Regierung begonnen: Die Eingangsstatements beider Seiten zeigen, wie schwierig es sein wird, den seit fast 50 Jahren schwelenden Konflikt zu beenden – Guerilla-Vertreter Iván Márquez warf dem Staat etwa Terrorismus vor und kündigte an, die Waffen nicht niederlegen zu wollen.


"Vorzimmer zum Frieden" ist ein Bild von Chefunterhändler Humberto de la Calle (toller Name: Humbert von der Straße)

Mittwoch, 17. Oktober 2012

...gab's heute einen Probealarm für die ganze Stadt

Bogotá sei nicht auf eine Katastrophe wie z.B. ein schweres Erdbeben vorbereitet, so das Fazit des Bürgermeisters: An der Übung beteiligten sich nur etwa 500.000 Bogotanos, darunter icke! – gerechnet hatte die Stadt mit mehr als zwei Millionen Teilnehmern (siehe Video).

Schulen, Krankenhäuser, einige der größten Bürogebäude sollten evakuiert werden – so der Plan.

Dienstag, 16. Oktober 2012

...heißt es bald wieder "triqui, triqui..."

Ich fühle mich zurückversetzt in mein Austauschjahr in den USA (vor dreizehn Jahren, schluchz): Diesen Monat ist hier alles (!) orange und gruselig – und heute habe ich auch den Trick or Treat-Spruch gelernt, mit dem kolumbianische Kinder um die Häuser ziehen:

¡Triqui, triqui, Halloween!
¡Quiero dulces para mí!
¡Si no hay dulces para mí,
rompo un vidrio y salgo a mil!*

* Frei übersetzt: "Tricki, tricki, Halloween! / Ich will Süßes nur für mich! / Gibt's nix Süßes nur für mich / schlag ich dir das Fenster ein!" [Ist eigentlich das alternative Ende für böse Jungs – die brave Version prophezeit dem Geizkragen ein unkontrolliertes Nasenwachstum.]

Montag, 15. Oktober 2012

...hat die Dürre ein Ende

Dieses Wochenende hat es fast pausenlos geregnet – auch in El Espinal, wo die Hitze normalerweise kaum auszuhalten ist: Damit ist die Trockenzeit, unter der ganz Kolumbien gelitten hatte, hoffentlich erst mal vorbei.

In einen kleinen See verwandelte sich gestern Morgen der Hinterhof in El Espinal.  

Sonntag, 14. Oktober 2012

...ist Klonen eigentlich das falsche Wort – in Ingolstadt auch

Jetzt erschließen kolumbianische Skimming*-Banden offenbar neues Terrain: Hier sind am vergangenen Montag mindestens 30.000 Euro von 27 deutschen Bankkonten abgehoben worden, deren Daten Unbekannte zuvor an einem Geldautomaten in Ingolstadt ausgespäht und auf neue Karten kopiert hatten.


Die Frau und der Mann aus dem Video wurden geschnappt; die Täter von Ingolstadt noch nicht. 

* In Kolumbien heißt dieses Delikt clonación ("Klonen") – als setze es nobelpreisverdächtige Labor-Tüftelei voraus. Dabei scheint es ganz einfach zu sein. Wie Sahne abschöpfen.

Samstag, 13. Oktober 2012

...ist heute ein Blatt ausgezeichnet worden

Den lateinamerikanischen Preis für investigativen Journalismus haben heute auf der Conferencia Latinoamericana de Periodismo de Investigación (colpin) Andreza Matais, José Ernesto Credendio und Catia Seabra von der Tageszeitung Folha ("Blatt") aus Saõ Paulo gewonnen – ihre Recherchen hatten im Jahr 2006 den brasilianischen FinanzministerKabinettschef Antonio Palocci im vergangenen Jahr sein Amt gekostet.


* Sorry, sein Rücktritt als Finanzminister vor sechs Jahren ist eine andere Geschichte (hatte mich schon gewundert über die späte Preisverleihung) – war vielleicht doch ein bisschen zu viel Wein gestern Abend, um noch vernünftig zu bloggen...

Freitag, 12. Oktober 2012

...sind wir um fünf los, um fünf Tote zu beweinen

Kurz vor Ende des Länderspiels gegen Paraguay waren die Straßen leer: In 15 Minuten schafften wir's so weit wie sonst in einer Stunde (Fahrtziel: "Sommer"), aber dann kam das Gewitter – und legte mal eben ein paar Bäume um.

Kein Zweig, kein Ast, nein – "es ist ein BAUM!", rief meine Beifahrerin fassungslos. Da die Straßenbeleuchtung ausgefallen war, bin ich in den nächsten toten Riesen fast reingefahren. Da hab ich dann mal mein Handy gezückt. (Danach kamen noch drei weitere.)

Donnerstag, 11. Oktober 2012

...tuckert – zwei Mal am Tag – ein Zug durch

Die Stadt scheint mir eine Themenserie "Verkehrsmittel" aufdrängen zu wollen: Gestern bin ich just in dem Moment über die Fußgängerbrücke gelaufen, in dem der einzige Zug Bogotás drunter her ratterte - der tren turístico, der (morgens) zur Salzkathedrale in Zipaquirá und (nachmittags) zurück fährt.




* A propos, kleiner Nachtrag zum TransMilenio: Heute habe ich EINEN SITZPLATZ BEKOMMEN! Der Bus kam leer an und ich stand zufällig direkt an der Tür. Binnen 30 Sekunden war er allerdings so voll wie alle anderen – und für den Rest der Fahrt hatte ich quasi eine Dame samt Wocheneinkauf auf dem Schoß...

Mittwoch, 10. Oktober 2012

...schlägt der gute Humor das schlechte Genie

Zum Beispiel mit diesen 15-Minuten-Zeichnungen von El Cíclope Miope ("Der kurzsichtige Zyklop"): mal genio ist auf Spanisch schlechte Laune – gute heißt buen humor.

Foto: El Cíclope Miope

Dienstag, 9. Oktober 2012

...gehören Fahrradrikschas bestimmt zu den schnellsten Transportmitteln

Heute aufm Nachhauseweg zum ersten Mal gesehen: Die Kundinnen waren gerade aus- bzw. abgestiegen, der Fahrer mochte leider nicht mit aufs Bild; stattdessen bot er an, ein Foto von mir auf der Rückbank zu schießen - was ich wiederum nicht wollte.


Montag, 8. Oktober 2012

...hab ich ein neues Vorbild

Ein Student aus Camilos Journalismuskurs hat ein ähnliches Bogotá-Blogprojekt wie ich: nicht ein Satz, sondern (seit zweieinhalb Jahren) ein Foto am Tag – Hut ab!!

OBSERVATORIO PERSONAL CON FINES PÚBLICOS DEL CENTRO DE LA CIUDAD, ENTRE LAS CALLES 1 Y 72 Y LAS CARRERAS 1 Y 30.

Sonntag, 7. Oktober 2012

...hatten die Leute auch Dirndl und Lederhosen an

Dieses Wochenende hat die deutsch-kolumbianische Außenhandelskammer hier ein Oktoberfest ausgerichtet – ich hab's mir erspart.

Logo Oktoberfest 2009
So sah das Logo für das "Oktoberfest auf 2600 Metern" für 2009 aus. Foto: flickr

Samstag, 6. Oktober 2012

...geht jeder fünfte zu Fuß oder radelt

Von 13 auf 19 Prozent ist einer Umfrage zufolge der Anteil der Bogotanos gewachsen, die auf Autos und Busse verzichten und stattdessen laufen oder aufs Fahrrad steigen.

Foto: El Tiempo

Freitag, 5. Oktober 2012

...wollen 100.000 Dichter was verändern

Was genau, werde ich heute Abend herausfinden: beim "100 Thousand Poets for Change"-Festival, das – eine knappe Woche später als in den übrigen 115 Teilnehmer-Ländern – zum ersten Mal in Kolumbien stattfindet.




Donnerstag, 4. Oktober 2012

...darf ich morgen Jeans anziehen

Amerikanischer Arbeitgeber, amerikanische Sitten: Der letzte Werktag der Woche ist casual friday.

PS: Wie ich heute schon auf Facebook gepostet habe, ist der kolumbianische Patient übrigens wohlauf.

Juan Manuel Santos fragt: "Herr Doktor, was ist das?" – "Ihr Tumor." (Schön wär's, wenn sich der giftspritzende Ex-Präsident Álvaro Uribe einfach chirurgisch entfernen ließe...) Quelle: matadorcartoons.blogspot.com



Mittwoch, 3. Oktober 2012

...hab ich heute den TransMilleno* zu spüren bekommen

Von der Arbeit habe ich für ca. zehn Haltestellen anderthalb Stunden gebraucht: Die Male, die sich – etwa bei Vollbremsungen oder Schlaglöchern, manchmal aber auch einfach so – die Fingernägel einer Mitpassagierin in meine Kopfhaut gebohrt haben, habe ich irgendwann aufgehört zu zählen...

Das Gedränge auf dem Bussteig in der Rush Hour. Die Frau mit der schwarzen Plastik-Tüte sieht allerdings nicht aus, als würde von hinten gedrängelt – sondern eher, als zöge jemand an ihren Haaren. CC-Foto: Wikipedia 
* TransMilleno ist ein Wortspiel aus TransMilenio (dem Vorzeige-Bussystem, das zig lateinamerikanische Städte kopiert haben) und lleno ("voll").

Dienstag, 2. Oktober 2012

...geht's nur noch um die Prostata des Präsidenten

Online, Zeitung, Radio, TV: In Kolumbien scheint es keine anderen Nachrichten mehr zu geben als die Krebsdiagnose von Juan Manuel Santos – ich finde, da ist auch mal eine Alliteration gestattet.

Was in der SZ höchstens für ein Aktuelles Lexikon gereicht hätte, ist heute Thema des Tages in El Tiempo.

Montag, 1. Oktober 2012

...hab ich ab sofort eine 48-Stunden-Woche

Und nur 15 Tage Urlaub im Jahr – aber ansonsten bin ich sehr glücklich über die feste Stelle, die ich heute angetreten habe.

Wenn bei den 35-Stunden-Franzosen längst Feierabend ist – man beachte den interessanten Zeitunterschied – steht hier noch der halbe Arbeitstag bevor. (Das Foto hab' ich im Frühjahr in einem Einkaufszentrum geschossen.)