* Das Video lohnt sich auch für Nichtfans: Einmal in seinem Leben sollte jeder einem kolumbianischen Sportkommentator lauschen.
Mittwoch, 29. Februar 2012
...setzen Fußballfans auf die "Selección" von Pékerman
Kolumbien hat im Freundschaftsspiel gegen Mexiko 2:0 gewonnen – ein weiterer Hinweis, dass der neue Nationaltrainer, der Argentinier José Pékerman, was taugen könnte. *
Dienstag, 28. Februar 2012
...beweisen 15 Unterschriften, dass man ein Auto lenken kann
Zwar wusste ich, dass die Fahrschule mir bestätigen würde, dass ich schon fahren kann, aber irgendwie dachte ich, dass ich das erst zeigen muss – oder dass dort zumindest mal jemand meinen deutschen Führerschein sehen will? *
* "Nöö, nicht nötig. Wie lange fahren Sie schon?" – "Zehn Jahre." – "Alles klar, unterschreiben Sie hier bei Fahrstunde 1 bis 15." Und schwupps verschwindet die Akte mit meinem Foto und den Autogrammen (von denen ich im Affekt 24 abgegeben habe) im Schrank. "In sechs Tagen können Sie Ihren Führerschein abholen."
* "Nöö, nicht nötig. Wie lange fahren Sie schon?" – "Zehn Jahre." – "Alles klar, unterschreiben Sie hier bei Fahrstunde 1 bis 15." Und schwupps verschwindet die Akte mit meinem Foto und den Autogrammen (von denen ich im Affekt 24 abgegeben habe) im Schrank. "In sechs Tagen können Sie Ihren Führerschein abholen."
Montag, 27. Februar 2012
...hoffen die Menschen auf ein Ende der Farc-Entführungen
Die Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia haben gestern angekündigt, ihre restlichen Opfer (zehn Soldaten und Schätzungen zufolge etwa 400 Zivilisten) im März freizulassen und die Praxis der Lösegeld-Erpressungen aufzugeben – gleichzeitig lassen sie jedoch weiter Bomben hochgehen.
Nachtrag vom 28.02.2012: Was die zivilen Entführungsopfer angeht, gibt es sehr unterschiedliche Schätzungen – hier erklären zwei NGOs, warum. Außerdem muss ich korrigieren: Die Freilassung bis Ende März haben die Farc bisher nur für die Uniformierten angekündigt.
Nachtrag vom 28.02.2012: Was die zivilen Entführungsopfer angeht, gibt es sehr unterschiedliche Schätzungen – hier erklären zwei NGOs, warum. Außerdem muss ich korrigieren: Die Freilassung bis Ende März haben die Farc bisher nur für die Uniformierten angekündigt.
Sonntag, 26. Februar 2012
...sehen Kartoffeln aus wie kleine Primaten
Auf 2600 Metern Höhe gibt's, wie gesagt, weder karibische Temperaturen noch tropische Tiere – aber mit etwas Fantasie findet sich ein "Planet der Affen" in der Einkaufstüte.
Samstag, 25. Februar 2012
...verwandeln sich Blumenstände samstags in Schlachtfelder
Schon mittags ist alles ausverkauft – ob das wohl daran liegt, dass so viel ins Ausland geht?*
* Kolumbien ist nach den Niederlanden der zweitgrößte Blumenexporteur der Welt.
Freitag, 24. Februar 2012
...retten Parks die Stimmung (1)
Klein, aber fein: Der Parque de La Independencia gegenüber von unserem Haus ist als Teil der preisgekrönten Torres del Parque immer wieder sehr erholsam – zum Beispiel nach stundenlangen "Gesundheitstests"* für den kolumbianischen Führerschein.
* Eine Krankenschwester bewies dabei erstaunliches Talent: Ohne mich anzufassen, erkannte (?) und notierte sie meinen Blutdruck mit 110/70 und Puls mit 88 (!). Der Wisch ist nötig, weil ich hier nur drei Monate mit meinem europäischen Führerschein fahren darf. Spaß haben die Konzentrationstests gemacht – alles 80er-Jahre-Versionen von Lumosity-Spielen.
Donnerstag, 23. Februar 2012
...spricht kaum noch jemand von Ingrid Betancourt
Heute vor zehn Jahren entführten Farc-Rebellen die damalige Präsidentschaftskandidatin der Grünen: Da sie den Staat nach ihrer Befreiung auf Schadensersatz verklagen wollte, haben viele Landsleute ihren Respekt für die Frankokolumbianerin verloren.
Mittwoch, 22. Februar 2012
...erhalten 100.000 Familien gratis Leitungswasser
Von dieser Woche an erstattet die Stadt nach und nach allen Haushalten der estratos 1 y 2 das mínimo vital: sechs Kubikmeter Wasser im Monat bzw. Kosten in Höhe von 3,50 bis 7 Euro.
Dienstag, 21. Februar 2012
...haben Polizisten ein geklautes Handy gekauft – mit Drogen
Unten das Video – und weil ich mich heute nur schwer entscheiden konnte, außerdem ein paar Themen, über die die Haupstädter sonst noch so diskutieren:
- Erinnerung an "la silla vacía", das Ende des Friedensprozesses vor zehn Jahren
- der Unfall von Gustavo Petro, bei dem ein Eskortenpolizist vom Motorrad gefallen ist
- das Tumorrezidiv von Hugo Chávez*
* Bei Noticias Caracol war diese Nachricht heute Abend sogar die Hauptmeldung, inkl. Live-Schalte zu einem kolumbianischen Onkologen... – die spinnen, die Kolumbianer. ;o)
- Erinnerung an "la silla vacía", das Ende des Friedensprozesses vor zehn Jahren
- der Unfall von Gustavo Petro, bei dem ein Eskortenpolizist vom Motorrad gefallen ist
- das Tumorrezidiv von Hugo Chávez*
* Bei Noticias Caracol war diese Nachricht heute Abend sogar die Hauptmeldung, inkl. Live-Schalte zu einem kolumbianischen Onkologen... – die spinnen, die Kolumbianer. ;o)
Montag, 20. Februar 2012
...beginnt die Fußgängerzone demnächst vor unserer Haustür
Eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, die Carrera Séptima im Osten der Stadt, soll zwischen 26. Straße und Plaza Bolívar zur zona peatonal werden – die Straßenhändler sind sich nicht einig, was sie davon halten sollen.
Sonntag, 19. Februar 2012
...ließen sich zwei schwule Priester von Auftragskillern töten
Zwei katholische Pfarrer, die letztes Jahr tot aufgefunden wurden, haben ihre Mörder offenbar selbst beauftragt: Sie führten eine heimliche Beziehung, einer der beiden litt an Aids.
Samstag, 18. Februar 2012
...gibt's nichts, was nicht zwei Räder transportieren könnten (I)
Von drei Kindern ohne Helm bis zu diesen neun Getränkekästen habe ich in Kolumbien schon ungefähr alles gesehen, was (nicht) auf ein Motorrad passt.
Der flüssige Verkehr und der tiefe Ausschnitt des Mannes, der Lina und mir auch noch eine Kusshand zuwirft, sind eindeutige Indizien: Dieses Foto ist nicht in Bogotá entstanden (sondern bei Neiva). |
Freitag, 17. Februar 2012
...spielen Batterie-Sammelstellen mit Worten
"Alles negativ in diesem Blog", findet mein Schwager – also heute mal wieder was Positives, die sympathische (und eigentlich nicht übersetzbare) Kampagne: Seien Sie klug mit Ihren Batterien! *
* ...und ich schreibe jetzt nicht: Irgendwie erschreckend, dass es das Recycling-Projekt erst seit 2010 gibt, sondern: Toll, schon seit zwei Jahren!
* ...und ich schreibe jetzt nicht: Irgendwie erschreckend, dass es das Recycling-Projekt erst seit 2010 gibt, sondern: Toll, schon seit zwei Jahren!
Donnerstag, 16. Februar 2012
...halten es Singvögel nicht mehr aus
Ein Wahrzeichen der Hauptstadt, der copetón (die Morgenammer, Zonotrichia capensis), flieht vor dem Lärm: Ornithologen zählen nur noch 231 Exemplare – ich werde ihren Gesang vermissen.
Foto: Christian Hummert |
Mittwoch, 15. Februar 2012
...werden Autotüren sachte geschlossen!
Unzählige Taxifahrer haben sich schon über mich beschwert; letztens entdeckte ich zum ersten Mal VORM Aussteigen einen Hinweis und habe sogar daran gedacht – trotz der zwei fehlenden Buchstaben (Sabotage durch eine andere militante Deutsche?). *
* Da stand wohl mal "Cierre suave" (Schließen Sie sanft), nun heißt es fast: "Irren Sie sanft".
* Da stand wohl mal "Cierre suave" (Schließen Sie sanft), nun heißt es fast: "Irren Sie sanft".
Dienstag, 14. Februar 2012
...ist manch ein Insekt größer als ein Apfel
Lina und mir ist nichts Besseres eingefallen, als einen Granny Smith neben diese riesige Motte zu legen, so sehr haben wir uns geekelt – aber auf den Fotos sieht sie jetzt eigentlich ganz hübsch aus.
Montag, 13. Februar 2012
...war zehn Jahre lang ein falscher Gerichtsgutachter tätig
Seit 2002 arbeitete Camilo Herrera Triana als forensischer Psychiater am Instituto Nacional de Medicina Legal, ohne je eine medizinische Ausbildung abgeschlossen zu haben – die 1824 Gutachten, die er in dieser Zeit geschrieben hat, werden jetzt überprüft.
Sonntag, 12. Februar 2012
...verwandelt der Hagel Grünstreifen in Weißstreifen
Auch ohne tennisballgroße Eisklumpen, wie sie bei der granizada histórica im November 2007 vom Himmel kamen (und zahlreiche Häuser und Autos beschädigten), war dieser Niederschlag heute eine kleine Sensation.
Samstag, 11. Februar 2012
...sagen Schilder, welches Grundstück NICHT zu kaufen ist
Weil immer wieder Betrüger versuchen, die lotes anderer Leute zu verkaufen, wissen diese sich nicht anders zu helfen: "Este terreno NO se vende, personas inescrupolosas lo pueden engañar." *
* Dieses Gelände ist nicht zu verkaufen; skrupellose Menschen könnten Sie täuschen.
Freitag, 10. Februar 2012
...haben wir seit heute Abend zwei Skatbrüder!
Das Reizen haben sie noch nicht drauf, aber immerhin wissen Schwager und Schwiegermutter schon, dass la jota de trébol die höchste Karte ist – und ich kenne jetzt die spanischen Wörter für Trumpf (triunfo) und Stich (baza).*
* Falls es mal irgendwer brauchen sollte, hier sind die Regeln ganz gut auf Spanisch erklärt (es empfiehlt sich eine gewisse Toleranz gegenüber Rechtschreibfehlern).
Donnerstag, 9. Februar 2012
...gibt's einen Haftbefehl gegen den "Mann des Jahres 2004"
Gegen den ehemaligen Friedenskommissar Luis Carlos Restrepo wird wegen der vorgetäuschten demovilización einer Farc-Gruppe ermittelt – die vermeintlichen Guerilleros, die ihm vor laufenden Kameras ihre Waffen überreichten, waren Obdachlose und Arbeitslose in Uniform.
Mittwoch, 8. Februar 2012
Dienstag, 7. Februar 2012
...ist jedes fünfte Kind dick
21% der Hauptstädter zwischen fünf und 17 Jahren sind übergewichtig oder fettleibig – in ganz Kolumbien sind es jedes sechste Kind und jeder zweite Erwachsene (die Zahlen für Deutschland stehen dem übrigens in nichts nach – weder für die eine noch für die andere Altersgruppe).*
* Habe noch eine coole Website der WHO zu dem Thema gefunden: Wen internationale Vergleiche interessieren, der gucke mal da.
* Habe noch eine coole Website der WHO zu dem Thema gefunden: Wen internationale Vergleiche interessieren, der gucke mal da.
Montag, 6. Februar 2012
...mangelt es Drogenschmugglern nicht an Romantik
Die 105 Kilo Kokain, die Spürhunde gestern am Flughafen El Dorado entdeckt haben, waren als Blumenlieferung getarnt – weitergehen sollte es in die Stadt der Liebe, nach Paris.
Und der kolumbianische Freund und Helfer selbst hat auch einen Sinn für Kitsch: "Sie und Ihre Polizei – alle mit demselben Herzen." |
Sonntag, 5. Februar 2012
...steht heute ein neuer Name in der Semana
Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich im Impressum einer "echten Zeitung" erscheine!*
* Ein kleiner Trost für eine Praktikantin, die keinen Peso verdient und nach zwei Artikeln ("No son como las pintan", "Más vivo que nunca") und neun Meldungen immer noch keinen Arbeitsplatz hat...
* Ein kleiner Trost für eine Praktikantin, die keinen Peso verdient und nach zwei Artikeln ("No son como las pintan", "Más vivo que nunca") und neun Meldungen immer noch keinen Arbeitsplatz hat...
Samstag, 4. Februar 2012
...sieht man noch Pferdeköpfe durchs Autofenster
Eigentlich sollen vehículos de tracción animal schon seit zehn Jahren aus dem Verkehr gezogen werden, doch muss der Gesetzgeber den Familien, die auf ihr Pferd oder ihren Esel angewiesen sind, erst eine Alternative bieten – zuletzt wurde die Frist um ein weiteres Jahr verlängert.
Freitag, 3. Februar 2012
...weigert sich die Presse, den Terror abzubilden
Nach zwei Bomben-Attentaten mit 18 Toten und mehr als 100 Verletzten innerhalb von 24 Stunden hat sich die Tageszeitung El Espectador heute mit großen Lettern geweigert, Fotos von den Farc-Anschlägen abzudrucken – das erst seit 2008 wieder täglich erscheinende Blatt hat seine eigene, traurige Geschichte mit der violencia im Land: 1986 ermordeten Pablo Escobars Auftragskiller den damaligen Chefredakteur Guillermo Cano Isaza, drei Jahre später zerstörte eine Bombe die Redaktionsräume.
Donnerstag, 2. Februar 2012
...fahren heute anderthalb Millionen Autos weniger rum
Am heutigen día sin carro müssen alle Bogotanos von 6:30 bis 19:30 Uhr ihre Autos stehen lassen. Letztes Jahr gab es an diesem Tag keinen einzigen Verkehrstoten und es wurde nur etwa halb so viel Kohlenmonoxid in der Luft gemessen wie sonst. Allerdings sind die Straßen nicht wirklich leer - neben den roten Transmilenios, dem einzigen öffentlichen Transportmittel, sind noch rund 52.000 private Busse und Taxis unterwegs.
Anders als an den "autofreien Sonntagen" während der Ölkrise dürfen am "autofreien Donnerstag" hier außer Polizeistreifen und Krankenwagen noch eine ganze Reihe anderer Fahrzeuge auf die Straße Quelle: www.bogota.gov.co |
Mittwoch, 1. Februar 2012
...gibt's vier Jahre Gefängnis für das Tragen einer Waffe
Wie im Januar angekündigt, gilt ab heute die restricción del porte de armas in der Hauptstadt: Zivilisten dürfen keine Waffen mehr tragen – Verstöße werden mit bis zu vier Jahren Freiheitsentzug geahndet.
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