Donnerstag, 21. November 2013

...sitzt der ehemalige Geheimdienstchef in U-Haft

Seine Behörde, das "Departamento Administrativo de Seguridad", wurde vor zwei Jahren aufgelöst, nachdem herausgekommen war, dass sie reihenweise Politiker abgehört hatte. Nun wird wegen seiner möglichen Verwicklung in den Mord an Präsidentschaftskandidat Luis Carlos Galán gegen den Ex-Geheimdienstchef Miguel Maza Márquez ermittelt. (Das Vergehen heißt hier übrigens magnicidio – also "Mord an einem wichtigen Menschen".)
Foto: Semana.com
PS: Gestern früh schrieb ich doch tatsächlich: "Wo sonst blühen Blumen im November?" Äh, in Argentinien vielleicht? Morgen weiß ich's sicher – wir feiern meinen 30. in Buenos Aires. "In Bogotá..." bin ich im Dezember wieder.

Mittwoch, 20. November 2013

...heißt Guttenplag "fotocopias colombianas"

Statt akademischer Arbeiten nimmt sich das Blog-Team von fotocopias colombianas allerdings vor allem Bilder vor. Ich wollte schon lange mal darüber schreiben – nun gibt es einen Anlass: Heute ist ein Buch vom Markt genommen worden*, in dem die Illustratorin einen Haufen Zeichnungen anderer verwendet hat, u.a. von der Mode-Illustratorin Inslee Haynes, die das Plagiat vorgestern aufdeckte.

Links eine Buchseite, rechts die Originalzeichnung. Peinlich! Quelle: Fotocopias Colombianas

* Das Buch trägt den idiotischen Titel "Das Wunder, eine Frau zu sein", und Autorin Pilar Castaño behauptete im Radio-Interview, der Stil ihrer kolumbianischen Illustratorin Gabriela Salazar ähnele vielleicht dem von Inslee Haynes – aber sie sei sicher, die Arbeiten stammten von Salazar... Ist klar.

...leuchten Kerzen im Apfel

Unser Straßenblock (auch "manzana" genannt) war gestern mal wieder weite Teile des Tages ohne Strom – daher auch kein Eintrag für Dienstag. Statt zu bloggen bin ich losgezogen, neue Teelichter kaufen, und habe unterwegs auch diese hübschen "Kerzen" am Straßenrand gesehen. Manchmal bin ich doch froh, dass wir keinen Herbst haben. Wo sonst blühen Blumen im November?

Montag, 18. November 2013

...lebt einer der am besten beschützten Männer der Welt

Der Personenschutz des kolumbianischen Ex-Präsidenten Álvaro Uribe, gegen den die Farc offenbar ein Attentat plante, wie letzte Woche bekannt wurde, umfasst 152 Bodyguards, 102 Polizisten, 80 Soldaten und knapp 50 Fahrzeuge.

Die Sicherheit Uribes kostet laut Semana jährlich umgerechnet sechs Millionen Euro – mit anderen Worten: Die Menschen, die bereit wären, für ihn zu sterben, verdienen quasi nichts.

Samstag, 16. November 2013

...haben die Dinge Gesichter

Im Februar 2012 hab ich ja schon mal die Kartoffel-Äffchen gepostet; zuletzt entdeckte ich dieses Paar erschrockene Steckdosen im Boden (der leckeren Pizzeria/Pasta-Bar "La Monferrina") – passt ganz gut in diese Reihe, oder?


Donnerstag, 14. November 2013

...kommen Schönheitsköniginnen aus der anderen Welt

Auf die Frage, wie sie einem Ausländer die kolumbianische Frau erklären würde, antwortete die neue Señorita Colombia*: "Ich würde ihm sagen, als erstes, neben der Schönheit, ist das der starke Charakter, der uns immer charakterisiert und vor allem, dass wir Anführerinnen sind und dass wir uns unterscheiden vom Rest der Frauen der anderen Welt." Keine weiteren Fragen.



* von deren Wahl wir übrigens trotz Aufenthalts in Cartagena nix mitbekommen haben; die goldenen Zeiten des Schönheitskönigreichs, wie es hier so schön heißt, sind offenbar vorbei...

Mittwoch, 13. November 2013

...hat der Partylöwe ein Problem mit Miniröcken

Eigentlich ist die Zeile zu banal, schließlich geht es um den Vorwurf einer Vergewaltigung am vergangenen Wochenende auf dem Gelände des vielleicht berühmtesten Lokals Kolumbiens, Andrés Carne de Res. Und bei der Aussage des Inhabers, Andrés Jaramillo, bleibt einem wirklich die Spucke weg: "Worauf zielt ein Mädchen denn ab, wenn es einen Minirock anzieht?"

Es hagelte natürlich Kritik – in sozialen Netzwerken wurde etwa aufgerufen, mit Burka zu Andrés zu gehen. Foto: Facebook

Dienstag, 12. November 2013

...wecken weiße Schwäne kalte Kriegsfantasien

"Das nächste russische Flugzeug, das ohne Erlaubnis unser Territorium überfliegt, werden wir runterholen." Der Politiker Roy Barreras hat sich letzte Woche eindeutig im Ton vergriffen, doch irritiert haben die zwei Tupolev*, die 2.500 Kilometer durch den kolumbianischen Luftraum flogen, ohne sich vorher anzukündigen, nicht nur ihn. Heute habe ich außerdem gelesen, dass die russische Marine Nicaragua unterstützen will – etwa im Falle eines Konfliktes mit Kolumbien.
Infografik: Semana


 * Überschallbomber dieser Art werden auch "weißer Schwan" oder Black-Jack genannt.

Donnerstag, 7. November 2013

...werden "vacaciones" nicht groß geschrieben

Einer unserer Pförtner (jener, der mich immer Frida genannt hat) arbeitet nicht mehr bei uns im Haus. Aus diesem Grund musste sein Kollege die Ferien verschieben, wie er uns heute Abend mit einem erstaunlich ruhigen Lächeln erzählte – es wäre sein erster Urlaub in zwei Jahren gewesen. Unfassbar.

Der bekannteste portero Kolumbiens, Nestor Elí (Paraderolle von Jaime Garzón zwischen 1995 und 1997).
Foto: eltiempo.com 

PS: Ich hingegen darf schon wieder weg – morgen Abend fliegen wir nach Cartagena, und treffen dort meine Schwester und ihren Freund wieder, die nach der Kaffeezone nun noch in Medellín sind. Da Montag noch ein Feiertag ist, schreibe ich, wenn ich zurück bin: am Dienstag.

Mittwoch, 6. November 2013

...tun die Glückwünsche der UNO gut

Und natürlich auch der Erfolg, für die sie der Residierende Koordinator der Vereinten Nationen in Kolumbien, Fabrizio Hochschild, ausgesprochen hat: Heute haben FARC und Regierungsvertreter in Havanna einen weiteren Etappensieg auf dem Weg zum Friedensabkommen errungen. Sie haben sich darauf geeinigt, wie die künftige politische Teilhabe der Guerilla aussehen könnte – etwa als Partei.

Nach einigen Zweifeln am Fortschritt der Verhandlungen ist die Einigung ein hoffnungsfrohes Signal.
Bild: www.udea.edu.co


Dienstag, 5. November 2013

...fröstelt's

Unter Null ist es wohl nicht, aber mit Dauerregen und im Kontrast zur Hitze in El Espinal kann es einem schon mal so vorkommen. Zu allem Überfluss ist uns heute auch noch das Gas abgedreht worden und wir werden morgen möglicherweise kalt duschen müssen.

Gestern bei der Ankunft nach dem langen Wochenende. Meine Schwester und ihr Freund haben es richtig gemacht – die sind statt zurück in die Hauptstadt weiter in die Kaffeezone. 

* Haben übrigens als Konsequenz abgemacht, dass ab sofort ich die servicios zahle. Mal sehen, ob ich das besser hinkriege mit der pünktlichen Überweisung der Nebenkosten...

Freitag, 1. November 2013

...hat sich's ausgebiebert

Nach seinem Konzert hier vorgestern Abend hat sich Justin Bieber in Polizeibegleitung (!) an einer Wand an der 26. Straße verewigt. Auch wenn das eine oder andere Medium, das darüber berichtet hat, anderes behauptet: Graffiti ist hier keineswegs legal. Tatsächlich ist ein grafitero vor zwei Jahren sogar von der Polizei erschossen worden. Der Eklat war entsprechend groß – und es dauerte keinen Tag, da waren Biebers Gemälde übersprüht.

Foto: justinbieberzone.com
PS: Hier ist übrigens mal wieder puente und wir fahren gen tierra caliente; ich blogge Dienstag wieder.