Mittwoch, 30. April 2014

...geht der Hotelgast die letzten zehn Meter besser zu Fuß

Von diesem Schild aus geht man knapp fünfzehn Sekunden über einen Bürgersteig zu besagtem Hotel. Mit dem Taxi dauert die vorgeschlagene Route (zur hora pico) etwa eine halbe Stunde.


Dienstag, 29. April 2014

...kommt Ihre Bestellung in drei, maximal vier Minuten

Über mein Faible für domicilios bloggte ich ja bereits. Heute habe ich wieder was Kurioses erlebt: Als sie meine Bestellung aufnahm, versicherte mir die Frau am Telefon von Osaki: "Höchstens 50 Minuten." Als das Essen nach 70 Minuten immer noch nicht da war, rief ich erneut an und hörte: "Moment, ich verifiziere... also, es ist unterwegs, und mir wurde bestätigt, es sei nun in drei, maximal vier Minuten bei Ihnen." Als habe sie mal eben ihren Hubschrauberpiloten angefunkt.

Foto: facebook.com/pages/Osaki-Bogotá/

Montag, 28. April 2014

...betrauern die Arbeiter heute ihre Toten

"Workers' Memorial Day": Heute habe ich gelernt, dass weltweit alle 15 Sekunden ein Mensch infolge eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit stirbt. In Kolumbien scheinen das vor allem Kumpels zu sein – ständig lese ich, dass wieder irgendwo im Land eine Mine eingestürzt ist. Leute, bevor ihr Gold & Co. kauft: Informiert euch, wo der Klunker herkommt und wie die Bedingungen der Arbeiter dort sind!

 "Mourn the dead, fight like hell for the living!" Mary Harris Jones, Ikone der Arbeiterbewegung.
Bild: edgaras-as.blog.co.uk

Samstag, 26. April 2014

...sind der Hund und ich krank und süchtig

Cleo hat Magen-Darm (sehr angenehm bei einem Welpen, dem noch eine Impfung fehlt und der deshalb alle seine Geschäfte in der Wohnung erledigt) und ich kann nicht aufhören, 2048 zu spielen. Wie ersteres aussieht, spare ich mir. Letzteres so:

Ziel des Spiels ist es, die 2048 zu erreichen. Bisher kam ich nur bis 512 – und zum Zeitpunkt des Screenshots hatte ich noch keine Tipps gegoogelt (wohl aber konnte ich schon erkennen, dass der nächste Zug Game Over bedeutete).

...ist die Welt ein Taschentuch

Statt "Die Welt ist ein Dorf" sagt man auf Spanisch El mundo es un pañuelo. Heute (bzw. gestern) Abend habe ich ein deutsch-kolumbianisches Pärchen kennengelernt, das ca. 500 Meter Luftlinie von der Wohnung meiner Mutter in Köln-Dellbrück wohnt. What are the odds?!

Bild: Wikipedia

Donnerstag, 24. April 2014

...macht der April, was er will: "aguas mil"

Habe heute gelernt, dass es auf Spanisch ein ähnliches Sprichwort zum deutschen "April, April, der macht, was er will" gibt. Allerdings bezieht es sich hier nicht auf die Launenhaftigkeit des Monats, sondern auf den unendlichen Regen: "En abril, aguas mil".

Zeichnung von Cristina Solana, entnommen ihrem "Buntstiftblog" Lápices de colores

Mittwoch, 23. April 2014

...erkennt niemand den unfreiwilligen Patriotismus

Mir selbst ist es morgens beim Fertigmachen aufgefallen: Von oben nach unten hatte ich mich, ohne es zu merken, schwarz-rot-gold angezogen. Doch da war es schon zu spät, mich noch mal umzuziehen... Im Büro merkte es niemand. Vielleicht ein passendes Outfit für die Spieltage der Nationalelf während der Fußball-WM?


Dienstag, 22. April 2014

...regiert jetzt wieder ein Mann

"García Márquez ist tot, es lebe Macondo", sagte heute jemand frei nach Der König ist tot, es lebe der König: Ein Gericht urteilte, Präsident Juan Manuel Santos müsse Gustavo Petro, dem jüngst abgesetzten Bürgermeister, sein Amt zurückgeben. Magischer Realismus...




Montag, 21. April 2014

...regiert jetzt eine Frau

Der Präsident hat heute die Interims-Nachfolgerin des abgesetzten Bürgermeisters Gustavo Petro bekanntgegeben: Mit María Mercedes Maldonado ist damit nach María Fernanda Campo und Clara López (beide im Jahr 2011) zum dritten Mal eine Frau an der Macht in der Hauptstadt – warum eigentlich immer nur übergangsweise?*

Maldonado ist Juristin und Stadtwissenschaftlerin und war zuvor als Planungssekretärin der Stadt tätig.
Foto: El Espectador



* Wie lange sie Bogotá regieren wird, ist noch nicht klar: entweder bis zu vorgezogenen Neuwahlen oder, falls das tatsächlich der Fall sein sollte, bis Petro rehabilitiert wird.

Sonntag, 20. April 2014

...beschlagnahmt die Polizei an Ostern tonnenweise schlechten Fisch

Habe heute gelesen, dass das Ergebnis dutzender Razzien dieses Jahr mit 7,5 Tonnen doppelt so hoch war wie 2013. Ich hoffe bloß, diese Kontrollen finden nicht nur an Ostern statt...

"Wissen Sie, woran man schlechten Fisch erkennt?"
Foto: Facebook-Seite von Caracol



Samstag, 19. April 2014

...kaufen Schwedinnen lieber Absolut Wodka als in Stockholm

Aber in San Andresito: Jessi hat knapp zehn Euro bezahlt für einen Liter und ist begeistert. Klar, in Schweden kommen Steuern dazu. Da, wo sie es gekauft hat, war es (vermutlich) Schmuggelware.

Kleiner Scherz. Weiß nicht genau, von wem.

Freitag, 18. April 2014

...lassen nicht alle den Literaturnobelpreisträger in Frieden ruhen

Ein weiterer Grund, sich von der erzkonservativen Partei des Ex-Präsidenten Álvaro Uribe "Centro Democrático" zu distanzieren: Die Abgeordnete María Fernanda Cabal zwitscherte, García Márquez und Fidel Castro sähen sich nun bald in der Hölle wieder. Wie kann man bloß so respektlos sein.

Der Tweet wurde inzwischen gelöscht, und die Partei gab eine Erklärung ab, doch der Schaden ist irreparabel.
Screenshot: anonpublico.blogspot.com

...herrscht nun drei Tage Staatstrauer

Kolumbiens Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez ist tot – doch sein Werk und sein Wunsch nach Frieden sind allgegenwärtig. Ruhe in Frieden, Gabo. Dein Vermächtnis wird das Land auch in Zukunft bereichern und voranbringen.



Mittwoch, 16. April 2014

...bleiben Journalistenmorde ungelöst

Immerhin ist Kolumbien von Platz 5 auf Platz 8 gerutscht; vor allem, da die Zahl der getöteten Journalisten in den letzten Jahren gesunken ist. Allerdings gab es seit 2009 kein Gerichtsurteil in Sachen Journalistenmord – und in sechs Fällen sind die Täter bis heute unbekannt.

Screenshot von der Seite www.cpj.org

Dienstag, 15. April 2014

...ist die Mondfinsternis in die Wolke gegangen

"Zum Glück bin ich nicht wach geblieben", werden sich wie ich heute früh hier viele gedacht haben. Zum Glück, würde ich gerne hinzufügen, wohne ich in einem Land mit einem großartigen Sinn für Selbstironie. Sogar seriöse Medien laden mit ihrer Berichterstattung eher zum Lachen als zum Staunen ein – etwa der Online-Auftritt der Tageszeitung El Espectador mit einer Sammlung der besten Memes zum Thema "roter Mond und Kolumbien".

"Von anderen Teilen der Erde aus" vs. "von Kolumbien aus". Quelle: ElEspectador.com  


Montag, 14. April 2014

...hab ich Blog-Entzugserscheinungen

Eine ganze Woche ohne einen einzigen Eintrag – und das, obwohl ich in der Stadt bin. Fühlte sich am Ende einfach nicht mehr richtig an. Außerdem sorge ich mich, wie lange die Welpenausrede wohl noch zieht... Einen Tag vielleicht? Mit diesem Foto? Pretty please?

Während Semana Santa haben wir neben Cleo auch ihren kleinen Bruder  "Navarro" da, der mit Hinkebein auf die Welt  kam (im Bild der dunklere Hund). Inzwischen lahmt er nicht mehr, aber der Name blieb. Foto: Cami



Sonntag, 6. April 2014

...hält mich ein kleiner Racker vom Bloggen ab

[Update 7. 10. April: Ist noch aktuell. Neben Arbeit, Sport und Hundeerziehung schaffe ich kein Blog.]

Kann mein Glück noch nicht fassen. Camilo hat dieses Wochenende eine neue Mitbewohnerin nach Haus gebracht. Darf ich vorstellen: Cleo!

Diese etwas über zwei Monate alte Golden-Retriever-Hündin ist einer der Welpen unserer Freunde, von denen ich eigentlich annahm, für uns bliebe keiner meiner übrig.

Donnerstag, 3. April 2014

...sehe ich heute endlich "Her"

Und widme den #ThrowbackThursday daher meiner ersten Erinnerung an Joaquin Phoenix als Steve Martins Sohn (Quatsch:) Neffe in der großartigen Komödie "Parenthood" (hier geht's zum Trailer) aus dem Jahr 1989.


Mittwoch, 2. April 2014

...erreichen die Säure-Anschläge die Oberschicht

Und somit die Aufmerksamkeit meiner Freunde:

Vor knapp zwei Jahren bloggte ich bereits über die ataques con ácido. Was ich damals nicht erwähnte: Die Opfer stammten stets aus einem bildungsfernen Milieu. Mit dem Anschlag von letztem Donnerstag hat sich das geändert, und plötzlich ist die Empörung viel deutlicher zu spüren*. Hoffentlich bringt's was – und zwar für alle Opfer.

Innerhalb weniger Stunden fand etwa diese Facebook-Solidaritätsseite Tausende Unterstützer. www.facebook.com/apoya.a.natalia.ponce

* Vielleicht kriege ich die Empörung auch nur direkter mit – in den höheren Schichten estratos kennt hier über ein paar Ecken ja jeder jeden.

Dienstag, 1. April 2014

...setzt es bei Verkehrssünden einen Strafaufsatz

Als vor ein paar Tagen ein Freund (der lieber anonym bleiben möchte) mit seinem Motorrad ein paar Meter auf dem Bürgersteig fuhr und ein Polizist* ihn dabei erwischte, trug ihm dieser doch tatsächlich auf, fünfzig Mal "Ich darf nicht auf Bürgersteigen fahren" aufzuschreiben. Wie Bart Simpson!

Wie unten rechts zu sehen, gilt der Dank für das Foto mal wieder Jessi!
* Zur Verteidigung des Uniformierten ist anzumerken, dass dieser nicht "vom Fach" war und weder er noch der Motorradfahrer noch länger auf einen Verkehrspolizisten warten konnten. Finde es im Übrigen auch sympathischer als Schmiergeld zu verlangen...

[Während ich dies schrieb, bebte die Erde in Chile – und inzwischen gibt es eine Tsunami-Warnung für die gesamte Pazifikküste Lateinamerikas...]