Samstag, 31. August 2013

...beschäftigt sich endlich auch mal Semana mit dem Streik

Und bezieht gleich Position: "Ja zur Ruana (dem "Poncho" der Bauern). Nein zur Kapuze (der Vermummung der Autonomen)". Dem würde ich gerne hinzufügen: Nein zur Polizeigewalt! Santos hat am Freitag übrigens 50.000 Soldaten auf die Straßen geschickt, um für Ruhe zu sorgen... :(


...dröhnt das Cranium

Heute Mädelsabend. Nach ein paar Bier und ein paar Mojitos nun ab in die Heia. Morgen gibt's Updates zum Streik. Hab mich ferngehalten aus meinem Bedürfnis nach Sicherheit – und wegen der Warnungen der deutschen Botschaft.

Foto: Nathalia



Donnerstag, 29. August 2013

...war ich heute das erste Mal in der Notaufnahme

Ich war gerade dabei, meinen heutigen Eintrag (natürlich einen anderen) zu schreiben, als ich plötzlich nicht mehr richtig sehen konnte und meine Augenhöhlen begannen wehzutun – ab in die Klinik, komme gerade wieder: offenbar nur Cephalea mit Aura.

Mein Notaufnahme-Armbändchen. Schöne Erinnerung an den Kopfstand, den wir heute bei Crossfit machen mussten...


Mittwoch, 28. August 2013

...lerne ich nach hitze- und schnee- nun auch streikfrei kennen

In meiner Kindheit war es manchmal zu heiß für den Unterricht, während meines Austauschjahres in den USA durfte ich ein paar Tage der Schule fernbleiben, weil wir eingeschneit waren – und nun schickt mich mein Arbeitgeber nach Hause, weil der Streik die Hauptstadt erreicht hat. Anders als früher lässt mich heute allerdings nicht die Freude erzittern... Ich hoffe, es bleibt friedlich!

Dienstag, 27. August 2013

...frage ich mich, was Starbucks hier will

Nächstes Jahr öffnet die US-amerikanische Kaffeehauskette ihr erstes Geschäft in Kolumbien – um kolumbianischen Kaffee zu verkaufen. Hm. Also, ich glaube, ich werde weiter Juan Valdez trinken.

Gesehen auf einem T-Shirt in Villa de Leyva.



Montag, 26. August 2013

...zählen nicht alle Medien die Todesopfer mit

Heute Nachmittag ist der seit Beginn des Generalstreiks fünfte Mensch ums Leben gekommen – und auf der Webseite der (dem Präsidenten nahestehenden) größten Tageszeitung El Tiempo musste ich die Meldung erst mal suchen.

Immerhin solidarisieren sich inzwischen immer mehr Bogotanos mit den streikenden Bauern. Heute Abend gab es einen riesigen "Cazerolazo" (etwa: "Lärm mit Töpfen") auf der Plaza Bolívar. Foto: ElTiempo.com


Sonntag, 25. August 2013

...droht womöglich eine Lebensmittelknappheit

Präsident Santos sagt zwar, der Generalstreik sei unter Kontrolle und es werde bald eine Lösung für alle Probleme gefunden – nachdem ich mich heute endlich mal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt habe, wage ich das allerdings zu bezweifeln.

Ein Beispiel: Im Jahr 2006 importierte Kolumbien knapp 10.000 Tonnen Milch und Milchprodukte, im vergangenen (der Freihandelsvertrag mit den USA trat Mitte Mai in Kraft) bereits dreimal so viel. Der Literpreis ist auf 400 Pesos gesunken, etwa 15 Cent – davon können die Milchbauern nicht leben.

Wütender, aber friedlicher Protest. Sieht teilweise auch anders aus. In Bogotá merkt man bislang nix, laut BBC könnten Milch und Kartoffeln jedoch knapp werden. Foto: semana.com


Samstag, 24. August 2013

...sieht ein Holländer die wahre Schönheit der Stadt

Durch seine Linse: Life Breathes Colour und www.fetzeweerstra.com


(Und morgen, wenn mein Kater weg ist und ich mich wieder ein bisschen besser konzentrieren kann, schreibe ich endlich mal über den Generalstreik hierzulande, der nun schon seit Montag andauert...)

Freitag, 23. August 2013

...sind Abschlussfeiern ein bisschen wie Hochzeiten

Bild folgt. :D

Update 24.8. Ein rauschendes Fest mit Dresscode, Essen, Wein und Whiskey, Live-Band, Reden, generationenübergreifendem Tanzen – doch mein Schwager hat nicht geheiratet, sondern sein Studium abgeschlossen. In Deutschland kommt das Uni-Zeugnis mit der Post, wenn ich mich recht erinnere.

Das ist das einzige Foto, das ich schießen konnte, bevor mein Handy-Akku den Geist aufgab –
und dann war mein eigener Akku alle: habe bis eben geschlafen!

Donnerstag, 22. August 2013

...verwahrlost das Zentrum

Um die Ecke von unserer alten Wohnung vernachlässigt sich die Stadt. War lange nicht mehr da, erinnere mich aber noch, selbst mal so ein Klo gesehen zu haben – "eine Schande!", findet El Tiempo.

Foto: El Tiempo

Mittwoch, 21. August 2013

...wird der Taxifahrer am Mittwochabend funky

Die meisten hier hören Salsa, Vallenato oder Nachrichten; heute jedoch bin ich an einen geraten, der (ich habe extra nachgefragt) diesen coolen Radiosender hört – und beim Rückgeldzählen sehr, sehr lässig im Rhythmus mitwippt.

Fast so cool wie Armin. Foto: toutlecine.com

Dienstag, 20. August 2013

...kommt das Bier irgendwie immer zu kurz

Nicht in meinem Blog, schon klar (ich glaube ja, dass man sich in der Ferne plötzlich mit heimischen Dingen identifiziert, denen man früher überhaupt keine Bedeutung beigemessen hat: dies ist schon der eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs ...SIEBTE Eintrag, der mit Bier zu tun hat) – sondern im Glas.

Haben wir uns in Medellín mal wieder gefragt: Ist das Glas zu groß oder die Flasche zu klein?

Montag, 19. August 2013

...erobert ein sympathisches Tierchen die Herzen

Der Olinguito (sprich: "Olingito" – die Sprecherin von Reuters macht es also leider falsch) lebt in Kolumbien und Ecuador und ist die erste neuentdeckte Raubtierart der westlichen Hemisphäre seit 35 Jahren!*



* Zugegeben, die Meldung ist schon ein paar Tage alt, aber ich finde den Fratz so niedlich, dass ich ihn unbedingt in meinem Blog haben wollte, seit ich in Camilos aktuellem Enfoque davon gelesen habe.

Donnerstag, 15. August 2013

...haben mich heute Paula und Erikka überrascht

Ein weiteres Einweihungsgeschenk, diesmal von zwei Kolleginnen: eine Mikrowelle!*

(Und jetzt muss ich dringend ins Bett, denn morgen geht's nach Arbeit und Sport nach Medellín!! Bin Montagabend wieder da.)

*Obwohl logisch ("der Ofen") kann ich mir übrigens partout nicht merken, dass microondas hier männlich ist.





Mittwoch, 14. August 2013

...scheiden sich die Geister an ein paar Brüsten

Heute Freunde zum Essen zu Besuch gehabt und Diskussionsthema war unter anderem dieser Musik-Clip ("Das machistischste Video des Jahres" vs. "Die Frauen haben die Jungs doch in der Tasche"):

Dienstag, 13. August 2013

...ist der Dienstag der gefährlichere Dreizehnte

Dank des Einflusses der US-Kultur wird auch der Freitag immer wichtiger, doch traditionell bringt hier ein Tag wie der heutige so richtig Pech: martes trece.

Ich hatte eher Glück: Auf der Arbeit lief alles rund, zum Mittagessen wurde ich eingeladen, nach Feierabend bekam ich trotz strömenden Regens problemlos ein Taxi, und die neue Sporthose, die ich dringend brauchte und für die ich wohl bereit gewesen wäre, ein Vermögen auszugeben, war um 50 Prozent heruntergesetzt. Nice!

Montag, 12. August 2013

...sorgen sich Medien um die Weichteile schwedischer Männer

Irgendwas müssen die Redakteure der (eigentlich seriösen) kolumbianischen Tageszeitung El Espectador in ihrer Journalistenausbildung falsch verstanden haben* – Online-Aufmacher heute: "hodenfressender Fisch: Alarm in Schweden".

* Vielleicht das "Mann-beißt-Hund"-Prinzip? Bild: elespectador.com

Sonntag, 11. August 2013

...wünschte ich zum ersten Mal, ich hätte einen Fernseher

...und empfinge damit AMC: Auf die letzten acht Folgen von "Breaking Bad" haben wir jetzt so lange gewartet; doch zu wissen, dass sie heute in den USA losgehen und wir nicht gleich reinschalten können, ist irgendwie eine besondere Folter. (Ähnlich grausam stelle ich mir übrigens das kolumbianische Remake vor, das – wie Semana heute berichtete – Regisseur Andi Baiz derzeit dreht.)



Samstag, 10. August 2013

...stehen Blumen auf der Speisekarte

Etwa bei den immer zahlreicher werdenden Bio-Restaurants in der Stadt.

Fast zu schön, um es anzurühren: das Salat-Schiffchen bei Mercado



...hat mich heute eine Mücke krankgeschrieben

Hätte echt nicht gedacht, dass mich auf 2600 Metern Höhe mal meine Kindheitstraumata einholen würden: Heute wachte ich mit einem geschwollenen Auge auf, dass ich Zyklopen um ihre Schönheit beneidet hätte – ¡malditos zancudos!

Der Übeltäter kurz nach seinem Ableben. Neben meiner Nachttischlampe.



Donnerstag, 8. August 2013

...geht das Pixa-Tazzi durch alle Schichten

Ein vom Bildungsgrad anscheinend völlig unabhängiger Sprachfehler ist es hier, statt Pizza statt "Pixa" zu sagen, und statt Taxi "Tazzi". Es geht mir einfach nicht in den Kopf: Wenn man doch das X aussprechen kann und doch auch das Z – warum sie dann vertauschen?


Mittwoch, 7. August 2013

...könnte ich jede Woche so einen Feiertag gebrauchen

Immer zwei Tage arbeiten, einen Tag frei, zwei Tage arbeiten, zwei Tage frei – das wäre famos. Aber nur selten fallen Feiertage hier auf einen Mittwoch und von 48 Stunden zur Vier-Tage-Woche (wie z.B. in Gambia), wäre wohl ein ganz schön weiter Weg. Heute habe ich jedenfalls ausgeschlafen, der Schlacht von Boyacá gedacht und mich über die Kolumbienflagge vor unserem Fenster gewundert.

 



...wird Bogotá stolze 475 Jahre alt

Und das sagt der WDR über den Geburtstag der Andenstadt.

Und zur Freude aller Rad-Fans veranstaltet die Stadt heute eine Ciclovía Nocturna. Weiter so!
Bild: blogs.elespectador.com/bike-the-way

Montag, 5. August 2013

...schreibt heute ein Gast über seinen Knochen

"I'm sorry to inform Britta's dear followers that she is out tonight, but after a month in Bogotá, Mickey's here to give you your fix for the night. Tonight's post is about the strange phenomenon of almost everyone in Colombia carrying two or MORE cell phones of varying quality. For some, it's an iPhone and a Blackberry, for others some kind of smart phone and a "flecha" or "arrow"* for security. They call them arrows because "all of the indigenous people have them." The reasons vary from professional needs to theft insurance, but it is a strange phenomenon nonetheless. Unfortunately, I am not even immune. These two phones are mine." (Mickey Albornoz, USA)




* auf Deutsch wohl am ehesten "(Handy-)Knochen"

Sonntag, 4. August 2013

...habe ich Mary Luz 25 Dollar geliehen

Kiva macht's möglich: Seit knapp fünf Jahren verleihe ich immer wieder dasselbe Geld an Leute aus aller Welt bzw. – seit ich hier wohne – vor allem an kolumbianische Frauen. Diese Woche sind aus den Rückzahlungen wieder 25 Dollar zusammengekommen (die Mindestsumme für eine "loan"), die ich an eine allein erziehende Mutter mit einem kleinen Tante-Emma-Laden weiterverliehen habe. Wer's noch nicht kennt, unbedingt mal anschauen!

www.kiva.org



...lernt niemand

Auch ich nicht aus meinen Fehlern: Blog-Post mal wieder gelöscht (drücke immer aus Versehen auf "Zurück zu Entwurf" oder so, statt ihn zu veröffentlichen). Dies war der Eintrag von gestern Abend:

Vor drei Wochen ist ein 23-Jähriger Betrunkener mit seinem Auto in ein Taxi mit drei Insassen gerast. Die Frauen auf der Rückbank starben, ihr Fahrer wird wohl querschnittsgelähmt bleiben. Man möchte meinen, der Fall schärfe das Bewusstsein für die Gefahren, unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren. Doch in den letzten 20 Tagen sind allein in der Hauptstadt fünf weitere Menschen bei Unfällen mit betrunkenen Fahrern ums Leben gekommen.

Grafik (mit kleinem Tippfehler: der Unfall passierte am 12.7., nicht am 2.7.): Semana.com

Freitag, 2. August 2013

...stehen gute Klos für gute Leute

Neue Hygiene-Kampagne in unserem Büro-Gebäude: "Wenn wir (Frauen) uns alle hinsetzen, ist diese Toilette trocken und sicher." Eigentlich ganz simpel.

"Buenos Baños, Buena Gente." Etwas freier übersetzt: saubere Klos, nette Leute.

Donnerstag, 1. August 2013

...ist angeblich Schluss mit dem Waschbär

Nach dem gestrigen Einführungskurs gleich heute früh den ersten Monatsbeitrag gezahlt – und jetzt, wo wirklich alles schmerzt, sind die Zweifel groß: Bin ich nicht eher der Typ aus den ersten 20 Sekunden des Videos?