Donnerstag, 31. Januar 2013

...haben die Autos Cojones

Das Wort benutzt man hier allerdings kaum; man sagt eher schlicht "Eier" (huevos) - und, als eine Art Kose-Schimpfwort unter Freunden: "Huevón" (Riesenei). So oder so, wer dieses Auto fährt, hat sie nicht mehr alle.



Mittwoch, 30. Januar 2013

...kapiert das niemand so ganz mit der Mülltrennung

Bin noch nicht dahinter gestiegen, wozu es überhaupt zwei (oder, wie bei uns im Büro, drei) Eimer gibt: Niemand schert sich drum – und am Ende leert die Putzfrau ohnehin alles in einen großen Sack.

Punto Ecológico im Fitnessstudio: links "Papier und Pappe", rechts "Restmüll".

Dienstag, 29. Januar 2013

...ist der Mensch ein großer Fasan auf der Welt

Habe heute Herta Müller live gesehen – bzw. ihr Zwiegespräch mit Arcadia-Chefredakteurin Marianne Ponsford leider nur per Videoübertragung: Eine Stunde vor Beginn war die Schlange bereits mehrere hundert Leute lang*.

Die Nobelpreisträgerin im Haus des Nobelpreisträgers.



Immerhin hat es hinterher noch gereicht, Camilos Niederungen signieren zu lassen.
* Und ich kam mir unglaublich dumm vor, dass ich hatte annehmen können, es würde nicht voll werden – ignorant ist eben auch, wer andere dafür hält.

Montag, 28. Januar 2013

...gibt's keine Diamanten auf der Straße

Als ich letztens auf einem Parkplatz (von dem wir immerhin zu dritt weggefahren sind) diese alte Kampagne sah, ist mir aufgefallen: Ich weiß von keiner einzigen Fahrgemeinschaft hier. Vielleicht wäre eine Diamond Lane ein Anreiz?

Bessere Mobilität und mehr Freunde scheinen nicht so viele überzeugt zu haben.


Sonntag, 27. Januar 2013

...twittere ich jetzt auf Englisch

Um ein bisschen Zeit zu sparen, gibt's den täglichen Tweet ab sofort direkt auf meiner englischen Facebook-Seite.

Ist ein Experiment. Sollte ich mich orthografisch oder sonstwie blamieren wie der Inhaber dieses Lokals, lass ich's wieder.





Samstag, 26. Januar 2013

...ist der Import von Chinesen verboten

Und zwar seit 1887 – dieses und andere heute überflüssige Gesetze sollen nun abgeschafft werden.

Das "Reich des Unnützen" in der morgigen Semana bzw. genauer im Ressort Enfoque – das Camilo seit dieser Woche leitet!



Freitag, 25. Januar 2013

...hätte Abraham Lincoln was lernen können

Hab heute den Film gesehen und zufällig das Kuriosum gelernt, dass die Sklaverei in Kolumbien bzw. der damaligen República de la Nueva Granada schon 1851 abgschafft wurde – 14 Jahre früher als in den USA.

Vielleicht sowas wie der kolumbianische Lincoln: José Hilario López.
Quelle: wikipedia.org

Donnerstag, 24. Januar 2013

...gibt es noch Wasser für vier Jahre

So spitzt es zumindest ein Multimedia-Special von El Tiempo zu, das heute mit dem Premio Internacional de Periodismo Rey de España ausgezeichnet wurde – hier ein winziger Ausschnitt: der Wasserkonsum pro Haushalt und Kopf je nach Schicht.


In Worten: Die ganz Reichen (estrato 6) verbrauchen etwa 50% mehr Wasser als die ganz Armen (estrato 1),
aber immer noch weniger als der Durchschnittsdeutsche. Quelle: eltiempo.com

Mittwoch, 23. Januar 2013

...singt dieser Typ mit diesem Herrn so schön

Nach der Depeche Mode-Coverband meine neueste musikalische Entdeckung aus der kolumbianischen Hauptstadt: Monsieur Periné – besonders gut im Duett mit Esteman ("dieser Typ").

Dienstag, 22. Januar 2013

...könnten von einer Abgeordnetenrente 17 Menschen leben

Damit soll bald Schluss sein – das Problem: Die congresistas müssen dem Gesetz zustimmen.

Die Ungleichheit der Renten (um Abgeordnete geht es erst ganz unten):

* etwas mehr als 1.000 Menschen erhalten mehr als 6000 Euro
* 200 erhalten mehr als 10.000 Euro
* in Kolumbien beziehen nur 1,8 Millionen überhaupt eine Rente, das ist ein Drittel der Menschen im Rentenalter
* 75% der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter zahlt nicht ins Rentensystem ein
* 80% der Rentner erhalten weniger als vier Mindestlöhne (weniger als 1000 Euro)
* mit der Rente eines Kongress-Abgeordneten ließen sich 17 Mindestlöhne zahlen

Infografik: Semana


Montag, 21. Januar 2013

...kam von diesen Touristen allerdings keine Million aus dem Ausland

Das will ich nach dem kritischen Hinweis eines Freundes gerne klarstellen: Während in Berlin die internationalen Gäste im letzten Jahr mehr als ein Drittel der 10 Millionen Besucher stellten, kamen nach Bogotá nur knapp 970.000 ausländische Touristen* – aber immerhin werden es immer mehr.

Ich bebildere einfach mal mit zufällig gewählten Fotos schöner Flecken dieser Stadt: hier der immergrüne Parque Nacional.
* Die große Mehrzahl sind also Kolumbianer, die in der Hauptstadt Urlaub machen.


Sonntag, 20. Januar 2013

...waren letztes Jahr neun Millionen Touristen

Das sind kaum weniger als in Berlin, und noch immer gibt es keine Kolumbien-Ausgaben von Geo Special, Merian & Co. – langsam wird es peinlich.

Wer noch Argumente braucht, dem sei dieser Artikel empfohlen.


Samstag, 19. Januar 2013

...wacht ein Ameisenbär über die Universidad de La Salle

Weder wollte mich der Pförtner am Campuseingang der Privatuni näher ranlassen noch konnte er mir erklären, was es mit dem Schild auf sich hat – also gibt's nur das Foto.

Glaube eigentlich nicht, dass diese Tiere in der Stadt wohnen.



Freitag, 18. Januar 2013

...ist das Kokain auch nicht fair gehandelt

Nicht einmal in Kolumbien gibt es Koks, das direkt vom Hersteller käme - geschweige denn welches, das nichts mit dem bewaffneten Konflikt zu tun hätte: der taz-Artikel über einen Berliner Dealer, der die Droge "fair-trade" und "bio" vertickt, ist da blanker Hohn.

Im Hostel in Villa de Leyva. Hat mich an den Artikel erinnert, auf den mich Karo aufmerksam machte.

Donnerstag, 17. Januar 2013

...heißt Banksy "Toxicómano"

Das bekannteste Sprüherkollektiv Kolumbiens war auch schon in Deutschland auf Tour – bei diesen Graffiti, an denen ich heute vorbeigekommen bin, weiß ich allerdings nicht sicher, ob alle von ihm sind. [Bildunterschriften folgen, will jetzt ins Kino ("Life of Pie Pi").]









Mittwoch, 16. Januar 2013

...wohnt die wohl beste Depeche-Mode-Coverband der Welt

Gerade* auf Facebook entdeckt: DMK – ein Trio aus Vater (Dicken: keyboard, xylophone, tambourine, soda bottle, maraca and voice), Tochter (Milah: ukulele, melodica and voice) und Sohn (Korben: toy keyboard, can set and voice).



* Und den Eintrag für kurz nach Mitternacht programmiert; zum Post vom 15.01. geht's hier.

Dienstag, 15. Januar 2013

...gibt's bald einen Gründungszuschuss für Müllsammler

Und zwar für die rund 3000, die bislang mit Pferdekarren durch die Stadt fuhren: Da diese aus Tierschutzgründen endlich aus dem Verkehr gezogen werden sollen, bietet die Stadt bis September entweder einen kleinen Transporter oder (bei Vorlage eines Geschäftsplans) ein kleines Kapital.


Der nach dem in der rush hour verdursteten Tier jüngste Skandal mit einer zorra  (der umgangssprachliche Name der vehículos de tracción animal): Ein Pferd stürzt bei dem Versuch, eine enge Kurve zu nehmen, in einen Supermarkt.

Montag, 14. Januar 2013

...sollen Gullydeckeldiebe lesen, dass sich Klauen nicht lohnt

Frage mich ernsthaft, ob bei 90.000 Analphabeten in der Stadt ausgerechnet jene Menschen des Lesens mächtig sind, die vom Verkauf von geklautem Altmetall leben?

Bildunterschrift hinzufügen Haha, vergessen: "Nicht wiederverwertbar", warnt der Frosch der Wasserwerke.

Sonntag, 13. Januar 2013

...sind Feuchtgebiete kein anzügliches Thema

Auch nicht, wenn sich eine Transsexuelle für sie einsetzt: Nach drei Jahren Streit ist El Páramo de Santurbán in Santander zum Naturschutzgebiet erklärt worden – damit müssen sich mehrere multinationale Firmen aus dem (geplanten) Bergbaugeschäft dort zurückziehen.

Der Schutz der páramos ist vor allem ihr Verdienst: Brigitte Baptiste, die Leiterin des Alexander-von-Humboldt-Instituts.
Quelle: Semana

Samstag, 12. Januar 2013

...vermieten sich Kirchen an Brathähnchenbuden

Anders wüsste ich zumindest nicht zu interpretieren, worüber die Jungfrau da (gegenüber von Las Nieves an der Fußgängerzone der Séptima) wacht.

Der Súper Broaster Americano...

...in der Kirche.

Freitag, 11. Januar 2013

...ist das Nationalsymbol "made in China"

Trauriger Skandal: Der sombrero vueltiao, eigentlich urkolumbianisches Kunsthandwerk, wird teilweise als billige Massenware importiert.

Die Verkäuferin am Flughafen versicherte mir, diese Hüte seien echt –
dafür sollten sie umgerechnet auch zwischen 50 und 150 Euro kosten.


Donnerstag, 10. Januar 2013

...grassiert die Apostrophitis

Das moderne Spanisch braucht das Auslassungszeichen eigentlich so gut wie nie – erst recht nicht, um den Plural zu bilden (ebenso wenig wie Deutsch oder Englisch)...

Heute gesehen auf der Carrera Quinta ("KR 5", siehe Straßenschild).

Mittwoch, 9. Januar 2013

...wachsen Tomaten an Bäumen

Und aus tomates de árbol lassen sich köstliche Säfte, Soßen und Chutneys zaubern.

Für mich schon ganz alltäglich, für meine Mutter eine kleine Sensation: "Baumtomaten" oder Tamarillos.



Dienstag, 8. Januar 2013

...ermittelt die Justiz mal wieder gegen Uribe

Dem Ex-Präsidenten Álvaro Uribe – über den ich mich selten zu bloggen wage, da seine Machenschaften so kompliziert sind – werden enge Verbindungen zu den Paramilitärs vorgeworfen: Diesmal geht es um seine Zeit als Gouverneur von Antioquia in den neunziger Jahren.

"Das ist ein Einzelfall": Álvaro Uribe über verurteilte Mitglieder und aufgedeckte Skandale seiner Regierung.
Karikatur: Vladdo

Donnerstag, 3. Januar 2013

...haben mein Blog und ich jetzt vier Tage Urlaub

Und – in diesem Jahr will ich da konsequenter sein als im letzten – ich blogge nur aus Bogotá.

Nach der Arbeit geht's morgen los in die Kaffeezone – bis zum Día de los Reyes (Feiertage sind ja hier meist montags).
Foto: Jonas




Mittwoch, 2. Januar 2013

...flitzen statt Toreros nun Eisläufer durch die Arena

Für die erste "Nicht-Saison" (Bürgermeister Petro hat die corridas letztes Jahr verboten stellt die städtische Arena nicht mehr für Stierkämpfe zur Verfügung) hat sich die Santa María in eine Eislaufhalle verwandelt: Seit Weihnachten und noch bis Ende Februar können die Bogotanos hier gratis schlittschuhfahren.


Na ja, von Flitzen kann eigentlich nicht die Rede sein – aber es ist ja auch keine klassische kolumbianische Sportart...

Dienstag, 1. Januar 2013

...leben inzwischen 7,6 Millionen Menschen

Im vergangenen Jahr sind 100.000 hinzugekommen – etwa so viele, wie in Luxemburg leben. 
Allerdings tickt die "Bevölkerungsuhr" der Stadt deutlich langsamer als die der ganzen Welt – wie sich auch an der viel flacheren Kurve ablesen lässt (die leider nur bis 2005 geht, dem Jahr des letzten Zensus). Quelle: Wikipedia