Dienstag, 10. April 2012

...dreht sich nach und nach ein Karussell ins Gefängnis

Heute ist das zweite Urteil im Prozess gegen das carrusel de contratacionesgefallen: Nach dem ehemaligen technischen Direktor des Instituto de Desarrollo Urbano, einem Mann mit dem unschuldigen Namen Inocencio Meléndez, muss nun auch der Unternehmer Julio Gómez ein paar Jahre ins Gefängnis – beide haben riesige Summen öffentlicher Gelder** veruntreut, mit denen eigentlich u.a. die Transmilenio-Strecke Richtung Flughafen ausgebaut werden sollte.

So sah die Calle 26 aus, als vor zwei Jahren plötzlich auffiel, dass die Bauarbeiten nicht rechtzeitig fertig werden – noch immer ist weder die Straße durchgängig befahrbar noch die Transmilenio-Route eröffnet (sollte eigentlich 2010 soweit sein).




* ein Synonym für den größten Korruptionsskandal in der Geschichte der Hauptstadt, weswegen auch der ehemalige Bürgermeister Samuel Moreno seit September 2011 in U-Haft sitzt

** Schätzungen der Contralora General zufolge (dieses Amt entspricht in Deutschland etwa dem Präsidenten des Bundesrechnungshofes) beläuft sich der Schaden auf eine Billion Pesos – mehr als 400 Millionen Euro